Gegen Ukraine verletzt
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Dieser Artikel erschien auf Transfermarkt in seiner ersten Fassung am 06.09. um 16:27 Uhr und wurde anschließend aktualisiert.
Ousmane Dembélé hat sich beim 2:0 Frankreichs gegen die Ukraine in der WM-Qualifikation schwer am Oberschenkel verletzt und wird voraussichtlich sechs Wochen ausfallen. Das bestätigte PSG am späten Samstagabend. Zuvor hatten die Pariser in einem Brandbrief, aus dem in Nachgang die „L’Équipe“ zitierte, den französischen Verband (FFF) gebeten, unter anderem den 28 Jahre alten Offensivspieler aufgrund seines Ermüdungszustands nicht einzusetzen. Nationaltrainer Didier Deschamps bezog dazu Stellung.
„Wenn er nicht fit gewesen wäre, hätte ich ihn nicht spielen lassen! Und es ist diesmal der andere Oberschenkel. Er hat nichts Heftiges gespürt. Er war in guter Verfassung. Leider ist es passiert. Aber wenn ich Zweifel gehabt hätte, hätte ich einen anderen Spieler gebracht“, sagte Deschamps. Dembélé wurde zur Halbzeit für PSG-Kollege Désiré Doué eingewechselt, in der 81. Minute war der Arbeitstag für ihn schon wieder vorbei. Doué musste ebenfalls angeschlagen vom Platz und fällt mit einer Wadenverletzung voraussichtlich vier Wochen aus.
Am vergangenen Wochenende beim 6:3 gegen Toulouse wurde Dembélé, der an drei Treffern beteiligt war, in der zweiten Halbzeit verletzungsbedingt ausgewechselt. Deschamps bestand dennoch auf seine Nominierung und setzte ihn gegen die Ukraine ein – entgegen des Wunschs von PSG. Der Serienmeister hatte den französischen Fußballverband in einem Brandbrief vor einem Einsatz der Pariser Profis gewarnt.
PSG warnt in Brandbrief vor Einsatz von Dembélé & Co.
Ein Tag vor dem Duell mit der Ukraine ging das Schreiben bei der FFF ein, in dem zunächst die Unterstützung für die Nationalmannschaft bekräftigt, im Folgenden aber die Besorgnis über den Fitnesszustand der Spieler zum Ausdruck gebracht sowie eine Änderung des vom medizinischen Personal eingeführten Verfahrens gefordert wird. Unter Berücksichtigung einer „schweren Vorgeschichte“ führt PSG auf zwei Seiten zahlreiche Beispiele auf.
So etwa Dembélé und Lucas Hernández (29), „zwei unserer Spieler, die verletzt waren und trotz einer für den Wettkampf unvereinbaren medizinischen Situation in der Mannschaft blieben“, klagte PSG in dem Brief. Der Hauptstadtklub bedauerte auch den Mangel an Austausch vor der Nominierung, was ihn zu der Aussage veranlasst, dass die Entscheidung „einseitig, ohne Absprache und ohne Bestätigung durch unsere medizinischen Teams“ getroffen wurde.
Im Fall von Dembélé sah PSG ein „ungerechtfertigtes Risiko“ vorher. Der Angreifer wird seiner Mannschaft zumindest für die ersten beiden Spieltage in der Champions League gegen Atalanta Bergamo (17.09.) und den FC Barcelona (01.10.) fehlen. Auch die Partie gegen Bayer Leverkusen (21.10.) ist in Gefahr. Die Pariser schlugen in dem Brief nach den Kritikpunkten auch einige Lösungsansätze vor wie etwa die Einführung eines formalisierten Protokolls für die medizinische Kommunikation zwischen Verband und Vereinen. Am Sonntag bekräftige PSG in einem weiteren Schreiben die Forderung nach der Einführung eines neuen Protokolls und bedauerte die Missachtung der eigenen Empfehlungen.
Eine Woche nach dem Spiel gegen die Werkself wird der Ballon d’Or in Paris verliehen, wo Dembélé als Favorit gilt. In der vergangenen Saison war der Franzose an 51 Treffern in 53 Partien beteiligt. Höhepunkt war neben der französischen Meisterschaft und dem Pokalgewinn der Triumph in der Champions League. Anders als in den Jahren zuvor verpasste er nur wenige Spiele verletzungsbedingt und zeigte sich in absoluter Top-Form.