Das »Gerät« sei beim Aufprall auf die Anlage »detoniert«, teilte das Kernkraftwerk Kursk am Sonntag im Onlinedienst Telegram mit. Dabei sei ein Feuer ausgelöst worden, das aber von der Feuerwehr gelöscht worden sei. Das Atomkraftwerk befindet sich nahe der russisch-ukrainischen Grenze westlich der 440.000-Einwohner-Stadt Kursk in der gleichnamigen westrussischen Region.
Durch den Absturz der vom russischen Militär abgeschossenen Drohne auf dem Gelände habe es keine Opfer gegeben, hieß es weiter. Die Leistung von Block drei der Anlage wurde auf 50 Prozent reduziert. Strahlenbelastungen »am Industriestandort des Kernkraftwerks Kursk und in der Umgebung« seien »unverändert« und entsprächen den »natürlichen Werten«, versicherte die Pressestelle des Kraftwerks. Diese Angaben lassen sich vorerst nicht unabhängig verifizieren.
Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hat seit Beginn der russischen Militäroffensive in der Ukraine immer wieder vor den Risiken infolge der Kämpfe in der Nähe von Atomanlagen gewarnt. Die Behörde zeigte sich insbesondere besorgt um die Sicherheit der von Kämpfen und Bombardierungen bedrohten Atomkraftwerke in der russischen Region Kursk und der ukrainischen Region Saporischschja.
Auch im anderen AKW brannte es bereits
Vor rund einem Jahr hatte es im AKW Saporischschja einen Brand gegeben. Danach hatte der Chef der IAEA, Rafael Grossi, von schweren Schäden an einem Kühlturm der Anlage berichtet. Russland und die Ukraine hatten sich gegenseitig für den Vorfall verantwortlich gemacht. Die ukrainische Seite erklärte, russische Kräfte hätten eine große Anzahl von Autoreifen in den Kühltürmen in Brand gesetzt. Der von Moskau eingesetzte Statthalter der Region erklärte wiederum, zuvor habe es einen ukrainischen Angriff auf die Umgebung des Kraftwerks gegeben.