Bei einem Erdrutsch in Norwegen sind eine Straße und eine Eisenbahnstrecke schwer beschädigt worden. Beide Fahrspuren der Fernstraße E6 und die parallel zur Straße verlaufenden Gleise versanken in einem riesigen Erdloch, wie auf Fotos zu sehen war, die in norwegischen Medien veröffentlicht wurden. Ein dänischer Arbeiter, der seit dem Unglück vermisst wird, ist nach Polizeiangaben vermutlich tot.
Entlang der Eisenbahnstrecke in der rund 500 Kilometer nördlich von Oslo gelegenen Ortschaft Levanger werden derzeit Arbeiten zur Stabilisierung des Bodens vorgenommen. Das zuständige Staatsunternehmen erklärte gegenüber dem Sender NKK, es sei noch zu früh, um zu sagen, ob der Erdrutsch durch die Bauarbeiten verursacht wurde.
»Norwegen ist nun praktisch zweigeteilt«
In der norwegischen Tageszeitung »Dagbladet« werden Anwohner zu dem Vorfall zitiert: »Darauf haben wir gewartet. Es war nur eine Frage der Zeit«, wird eine Frau wiedergegeben . Sie und ihr Mann hätten seit Jahren vor der instabilen Grundlage gewarnt.
Behörden räumen gegenüber dem »Dagbladet« ein, dass die Risikolage des Untergrunds bekannt war. Ein Sprecher wies darauf hin, dass zunächst die Menschen vor Ort versorgt werden und man sich erst danach zu technischen Aspekten äußern könnte.
Die Bürgermeisterin von Levanger, Anita Sand, sagte im »Dagbladet«: »Es ist bekannt, dass in ganz Trøndelag instabile Bodenverhältnisse herrschen. Das ist teilweise der Grund, warum die E6 in einem Tunnel durch den Hügel verläuft.« Sand gehe jedoch davon aus, dass die Bedingungen gut eingeschätzt worden seien.