
Kevin Trapp im Januar in Rom
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Giuseppe Maffia / dpa
Kevin Trapp im Januar in Rom
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Die Transferperioden des Fußballs bieten immer Abschiede. Mal herzlicher, mal freudiger. In diesen Tagen für viele Fans vor allem: trauriger.
Sowohl Kevin Trapp als auch Michael Zetterer schwingen große Abschiedsreden in den sozialen Netzwerken. Kevin Trapp wechselt von Eintracht Frankfurt zum Paris FC, Michael Zetterer verlässt Werder Bremen und wird Trapps Nachfolger in Frankfurt.
Das ganz normale Fußballgeschäft. Könnte man meinen. Nur, dass beide Spieler bei ihren Klubs so verwurzelt waren, wie kaum noch Spieler in der heutigen Zeit.
»Trappo«, wie er von den Frankfurter Fans gerufen wird, spielte mit Unterbrechung seit 2012 für die Eintracht. Er entwickelte sich zum Nationalspieler, die Eintracht zum stetigen Gast im europäischen Wettbewerb. Zum Abschied ihres Torhüters kramten die Frankfurter Verantwortlichen noch einmal den Europa-League-Pokal hervor, den man 2022 gemeinsam gewann.
Heute spielt Eintracht Frankfurt nach der erfolgreichsten Saison seit Jahrzehnten in der Champions League. Und Trapp folgt der Liebe, respektive geht dorthin zurück. Bereits einmal spielte er in Paris, von 2015 bis 2018 beim hochgezüchteten Superteam von Paris Saint-Germain. Dort lernte er seine heutige Verlobte Izabel Goulart kennen, die, so wird kolportiert, ganz entzückt ob der Idee einer Rückkehr in die französische Hauptstadt gewesen sein soll. Das brasilianische Topmodel soll berufsbedingt viel Zeit in Paris verbringen.
Glamour für Paris: Kevin Trapp und Izabel Goulart
Foto: Mehdi Taamallah / ZUMA Press / IMAGO
Doch Trapps Wechsel ist noch auf einer weiteren Ebene interessant: Wie Medien bereits in der vergangenen Woche kolportierten, als sich der Wechsel schon andeutete, könnten auch die Besitzverhältnisse von Paris FC eine Rolle bei der Entscheidung gespielt haben. Also abgesehen davon, dass dem 35-Jährigen in Frankfurt perspektivisch ohnehin die Bank hinter dem talentierten, aber gerade verletzten Kauã Santos gedroht hätte.
Paris FC gehört einem Investorenkonglomerat, an dessen Spitze die Familie Arnault steht. Genau, jene Arnaults, denen auch der Luxuskonzern LVMH mit Marken wie Louis Vuitton gehört. Trapp, so wird spekuliert, könnte auf eine Zweitkarriere in der Modewelt schielen. Während seine ehemaligen Mitspieler für ihre Trainerscheine im Rheinischen pauken, so die mögliche Aussicht, könnte der modebewusste Torhüter die Laufstege der Welt erobern.
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Wobei bei dem Wechsel auch ein sportliches Interesse nicht zu verhehlen ist. Teil des Investorenkonglomerats des Paris FC ist nämlich der Red-Bull-Konzern, der in Paris den nächsten europäischen Topklub schaffen will. Aus dem Wechsel ergeben sich fast nur Gewinner:
Trapp kehrt in die Stadt seiner Liebe zurück, bekommt die Aussicht auf eine Karriere nach der Karriere und dürfte bis dahin um mehr als nur die goldene Ananas spielen.
Frankfurt behilft sich bis zur Rückkehr von Santos mit einem der fußballerisch besten Torhüter, den Europa zu bieten hat, und den auch schon Manchester City auf dem Zettel gehabt haben soll.
Und Zetterer, noch keine zwei Jahre Stammtorwart in der Bundesliga, kann mit 30 Jahren noch einmal Champions League spielen. Auch, wenn er absehbar wohl auf die Bank muss.
Eine Win-win-win-Situation. Aber was ist mit Bremen?
Noch einmal Champions League: Michael Zetterer
Foto: Harry Langer / dpa
»Zetti« galt als Publikumsliebling bei Werder. Bereits vor zehn Jahren wechselte er an den Osterdeich und zeigte sich stets als loyale Nummer zwei oder sogar drei, ehe er dann doch die Chance in der Bundesliga bekam. So richtig unumstritten war Zetterer aber nur selten. Zuletzt vor allem nicht, weil hinter ihm etwas Großes heranwuchs.
Mio Backhaus heißt der Mann, mit dem Bremen in die Bundesligasaison gehen möchte. Ein 21 Jahre altes deutsch-japanisches Torwarttalent, das mal das Interesse des FC Barcelona geweckt haben soll. In der Vorbereitung überraschte Werders Neutrainer Horst Steffen, weil er einen offenen Kampf zwischen dem Veteranen Zetterer und dem Neuling Backhaus ausrief, der große Ambitionen habe und wohl kein weiteres Jahr auf der Bank sitzen wollte.
Steffen ernannte zwar Zetterer zur Nummer eins, durch den Wechsel wird aber über ein gewisses Kalkül spekuliert: Man sägt den Publikumsliebling nicht ab, ermöglicht ihm zeitgleich die Chance auf die Königsklasse. Und man schafft dadurch einen vermeintlich natürlichen Übergang zum großen Torwarttalent, das nach Spielzeit lechzt.
Als die ersten Berichte über ein Interesse von Paris FC an Trapp laut wurden, sprach man von einer Chance für den alternden Torhüter. Am Ende des Torwartkarussells ist es aber eine Chance für alle.
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