Syriens Außenminister Asaad al-Shaibani hat sich offiziellen Angaben zufolge mit einer israelischen Delegation in der französischen Hauptstadt Paris getroffen. Wie die Staatsagentur Sana berichtete, drehte sich das Treffen am Dienstagabend um die Stabilität in der Region und im Süden Syriens.
Auch Deeskalation, die Nicht-Einmischung in innere syrische Angelegenheiten, der Waffenstillstand in der Provinz Suwaida sowie das syrisch-israelische Waffenstillstandsabkommen von 1974 seien Thema gewesen, hieß es weiter. Die Gespräche hätten unter US-Vermittlung stattgefunden. Israel äußerte sich bisher nicht dazu.
Syriens Übergangspräsident Ahmad Ahmed al-Sharaa hatte bereits Anfang Mai bestätigt, dass es indirekte Gespräche mit Israel gebe. Aus Sicherheitskreisen hieß es, es ginge dabei um ein Sicherheitsabkommen, insbesondere für den Süden Syriens.
Israel verlegte nach dem Sturz von Syriens Langzeitmachthaber Baschar al-Assad Anfang Dezember zusätzliche Truppen in das Gebiet und fliegt weiterhin Luftangriffe in Syrien. Zuletzt hatte sich die Lage weiter zugespitzt. Bei Kämpfen im Süden des Landes wurden Hunderte Menschen getötet. Israel bombardierte zusätzlich Gebiete im Süden und in Damaskus mit dem erklärten Ziel, die Drusen – eine der betroffenen Minderheiten – zu schützen. Kritiker werfen Israel vor, das Land nach dem Sturz bewusst destabilisieren zu wollen.
Außerdem haben radikale Israelis Anfang der Woche erstmals versucht, eine Siedlung in Syrien zu errichten. Ihren Außenposten, den die israelische Armee rasch räumte, nannten sie »Nave HaBaschan«, auf Deutsch etwa: Baschan-Au. In der Bibel heißt das Gebiet, das heute die Golanhöhen und weite Teile Südsyriens umfasst, Baschan.