Greater Manchester (England) – Hallo, geht’s noch? Für ein Schäferstündchen mit der Krankenschwester ließ dieser Arzt seinen narkotisierten Patienten auf dem OP-Tisch zurück. Jetzt steht er vor Gericht.
Anästhesist Dr. Suhail Anjum (44) ließ während einer Operation seinen narkotisierten Patienten einfach zurück, den er eigentlich überwachen sollte. Der Grund für die Verzögerung war kein Notfall, sondern Lust: In einem Nebenraum vergnügte sich der Arzt mit einer Krankenschwester, wie ITV News berichtete.
Aufgedeckt wurde der Vorfall, der sich bereits im September 2023 im Tameside Hospital ereignete, nun in einer Anhörung des Medical Practitioners Tribunal Service (MPTS) in Manchester, bei der es um die Berufstauglichkeit des Arztes ging. Er hatte zuvor in Pakistan gelebt und erneut einen Antrag auf eine Arbeitsstelle im Vereinigten Königreich gestellt.
Arzt verschwindet für 8 Minuten
Der verheiratete Arzt hatte demnach im OP erklärt, er brauche eine „Ruhepause“ und bat einen Kollegen, den narkotisierten Patienten zu überwachen. Doch anstatt sich zu erholen, traf er sich in einem anderen OP-Saal mit einer Kollegin, die in den Akten als „Krankenschwester C“ bezeichnet wird.
In diesem Krankenhaus in Greater Manchester (England) hatte der Arzt Sex mit seiner Krankenschwester, während sein Patient im Operationssaal lag
Ein anderer Mitarbeiter erwischte die beiden wenige Minuten später in einer „kompromittierenden Situation“, wie ein Vertreter des MPTS am Donnerstag berichtete. Er schilderte, was eine Zeugin ausgesagt hatte: „Sie habe beschrieben, wie sie Krankenschwester C mit heruntergelassener Hose und sichtbarer Unterwäsche gesehen habe, während Dr. Anjum gerade dabei war, den Gürtel seiner Hose zu schließen.“
Laut einem Vertreter des MPTS’ erlitt der Patient durch die Abwesenheit des Arztes keinen Schaden – eine Krankenschwester überwachte ihn in der Zwischenzeit. Nach acht Minuten kehrte er zu seinem Patienten zurück und beendete die OP ohne weitere Zwischenfälle.
Geständnis und Entschuldigung
Bei seiner Anhörung am Donnerstag bestritt Dr. Anjum die Vorwürfe nicht. Sein Verhalten sei „beschämend“, sagte er dem Gericht. Er entschuldigte sich bei allen Beteiligten und hoffe auf die Gelegenheit, das wiedergutmachen zu können.
Der Arzt fügte hinzu, der Vorfall habe sich nach einer „stressigen Zeit“ für seine Familie ereignet, als es ihm und seiner Frau nach der Frühgeburt seiner Tochter nicht gelungen sei, „als Paar wieder eine Bindung aufzubauen“.
Ob der Arzt in Großbritannien weiter praktizieren darf, entscheidet das Tribunal. Die Anhörung sollte am Freitag fortgesetzt werden.