Sportvorstand reagiert auf Kritik
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Beim gemeinsamen Foto mit dem strahlenden Last-Minute-Zugang Nicolas Jackson huschte auch Max Eberl ein kleines Lächeln über das Gesicht. Der vom Sportvorstand des FC Bayern doch noch auf den letzten Drücker auftragsgemäß ausgeliehene Angreifer möchte am Samstagabend (18:30 Uhr/Sky) bei seinem ersten Auftritt in der Allianz Arena gegen den Hamburger SV am liebsten sofort als Joker eine gute Rolle im Rampenlicht der Bundesliga spielen. Rund 18 Stunden vor dem Anpfiff rückt auf dem Presse-Podium an der Säbener Straße aber unweigerlich der an Jacksons Seite sitzende Eberl in den Blickpunkt.
Was erwartbar war nach den jüngsten Einlassungen und Ratschlägen von Ehrenpräsident Uli Hoeneß an den „ziemlich empfindlichen“ Sportvorstand, der im abgelaufenen Transfersommer oft in der Kritik stand. Hat Eberl überhaupt noch Lust auf den Bayern-Job? „Mein Herz ist hier. Never ever dran gedacht, hier hinzuschmeißen. Dafür habe ich viel zu viel noch vor“, antwortete der Sportvorstand des deutschen Rekordmeisters. Es sei nicht sein Ziel gewesen, beim FC Bayern zu arbeiten, sondern Erfolg mit dem Klub zu haben. „Das ist das, wofür ich jeden Tag aufstehe und jeden Tag kämpfe. Ich weiß, wie ich bin, wie hartnäckig ich bin, Dinge umzusetzen.“
FC Bayerns Eberl: „Ich habe immer kämpfen müssen“
Was Hoeneß‘ Aussagen in ihm als Mensch ausgelöst hätten, „das bleibt bei mir“, sagte Eberl. Er gab dennoch einen Einblick in sein Seelenleben, als er grundsätzlich wurde: „Die ganze Welt und unsere ganze Gesellschaft ist sehr kalt und rücksichtslos.“ Und er? „Ich habe immer kämpfen müssen in meinem Leben“. Er erfülle seinen Job jedoch mit Leidenschaft, „ich brenne dafür“.
Zwangsläufig fügt sich Eberl aber in die Rolle, die der einflussreiche Aufsichtsrat um Präsident Herbert Hainer, Ehrenpräsident Hoeneß und den früheren Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge den Vorständen vorgibt. „Ich wäre dumm, wenn ich sagen würde, ich würde nicht jeden Tag lernen und auch zuhören, was Menschen für Ratschläge und Gedanken haben“, meinte Eberl zu Hoeneß, der ihm nach eigenen Angaben nur helfen will. „Alles, was mir hilft, erfolgreich zu sein, das nehme ich natürlich an.“
Aus seiner Sicht war der Münchner Transfersommer ein gelungener. „Wir haben den Kader kleiner gemacht. Wir haben einen Transferüberschuss erzielt. Wir haben Gehalt eingespart. Wir haben sehr, sehr gute Qualität gefunden in einem Kader, mit dem wir sehr happy sind. Und wir haben Platz für Talente geschaffen“, zählte der Sportvorstand auf: „Das ist das, was am langen Ende für mich und für uns zählt. Und jetzt geht es um Fußball“, stellte Eberl klar. Sechs Spiele in der Bundesliga und der Champions League stehen für den deutschen Meister in den drei Wochen bis zur nächsten Länderspielpause an. Den Auftakt bildet die Partie gegen den HSV.