»Ich möchte den Europäern zu ihrem Sieg gratulieren. (…) Aber noch wichtiger: Ich möchte mich für das vulgäre und boshafte Verhalten der amerikanischen Zuschauer in Bethpage entschuldigen. Als früherer Spieler, Kapitän und als Amerikaner schäme ich mich«, schrieb Watson beim X (früher Twitter).
Zuvor hatte unter anderem der Starspieler Rory McIlroy die Vorgänge bei dem Turnier auf Long Island (Bundesstaat New York) kritisiert. Er war durch die Zwischenrufe, darunter auch Beleidigungen, sichtlich genervt. Schon am Freitag hatte der fünfmalige Major-Gewinner sich mit den amerikanischen Fans angelegt, am Samstag empfahl er einigen Zusehenden dann lautstark, »verdammt noch mal die Klappe zu halten«.
Eine ablehnende Stimmung sei »erwartbar, so ist das bei einem Auswärts-Ryder-Cup«, sagte der Nordire. »Zwischen den Schlägen sollen sie sagen, was sie wollen, das ist okay. Aber seid so respektvoll, uns schlagen zu lassen, gebt uns dieselbe Chance, die die Amerikaner haben.«
Immer wieder Entgleisungen der Zuschauer
In New York überzogen die Fans Shane Lowry und vor allem McIlroy mit den meisten und übelsten Pöbeleien, bewarfen ihn und seine Frau mit Getränken. Auf das europäische Team prasselten sexistische und homophobe Beleidigungen, Rufe während der Schlagbewegung und allerlei Diffamierungen ein. Referees, Marshals und Polizei waren präsent, griffen aber kaum ein.
US-Kapitän Keegan Bradley sah offenbar keinen Grund, die Entgleisungen anzuprangern. Statt die Fans aufzufordern, die Etikette zu wahren, verteidigte er das Publikum mehrmals und bezeichnete die Atmosphäre als »leidenschaftlich«. Es gebe nun mal immer ein paar, die es übertreiben. Die Fans seien ziemlich gut gewesen, lautete Bradleys Fazit.
Von einem »hässlichen« Ryder Cup schrieben die US-Medien, von »Grenzüberschreitung« und »giftiger Alchemie«: »Alkohol vermischt mit Anspruchsdenken, Unhöflichkeit gepaart mit Fremdenfeindlichkeit«, schrieb etwa »Golf Digest«.
In zwei Jahren kommt der Ryder Cup wieder nach Europa, dann wird in Irland gespielt.