FC Barcelona Deco erklärt Williams-Poker – Kritik an Athletic Bilbao

FC Barcelona Deco erklärt Williams-Poker – Kritik an Athletic Bilbao

De Jong soll bei Barça verlängern 

FC Barcelona Deco erklärt Williams-Poker – Kritik an Athletic Bilbao

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Der vermeintlich beinahe perfekte Wechsel von Europameister Nico Williams (23) zum FC Barcelona, öffentliche Attacken seines Klubs Athletic Bilbao gegen die Katalanen und die letztlich überraschende Verlängerung bis 2035 sorgten im Sommer für Schlagzeilen. Barça-Sportdirektor Deco äußerte sich im Interview mit der vereinsnahen Zeitung „Mundo Deportivo“ nun ausführlich zum Poker um den Außenstürmer und gab dabei auch eine kleine Spitze in Richtung Baskenland mit. Zudem sprach er über die Kaderplanung generell und das in LaLiga vorherrschende Financial Fairplay, mit dem der Klub in den vergangenen Jahren zu kämpfen hatte.

Wie schon Präsident Joan Laporta erklärte auch Deco, dass Williams neben Luis Díaz (28, ging zum FC Bayern) und dem letztlich von Manchester United geliehenen Marcus Rashford (27) nur eine Alternative gewesen sei und nicht das wichtigste Ziel. Die Verhandlungen mit Liverpool um den letztlich 70 Millionen Euro teuren Díaz hätten sich als „sehr schwierig“ erwiesen und United habe Rashford zunächst nur verkaufen wollen.

Williams habe zwar „nicht ganz dem Profil“ entsprochen, „das wir wollten“: Einen Außenstürmer, der auch im Zentrum agieren kann. Da Ferran Torres (25) sich als valide Alternative auf der Neun erwies, habe man sich mit dem guten Freund von Superstar Lamine Yamal (18) befasst, als er vom Berater angeboten wurde. „Wenn ein großartiger Spieler wie Nico kommen will, sprechen wir mit dem Agenten, wenn er auf uns zukommt. (…) Aber der Spieler wollte die angebotenen Konditionen nicht, aus welchem Grund auch immer.“

Deco kritisiert Athletic: „Viel Unsinn aus Bilbao“ gekommen

Dass es mit Williams nicht klappte, sei für Barcelona aber „kein Misserfolg“: „Wir haben lediglich die Bedingungen des Vereins dargelegt, dann mussten die Verhandlungen schriftlich in Verträgen festgehalten werden. Wir haben gesagt, dass wir die Bedingungen, die sie uns auferlegen wollten, nicht akzeptieren, weil kein Spieler uns Bedingungen diktieren wird. Wir haben ihnen eine Frist für eine Antwort gesetzt, sie haben nicht geantwortet, sie sind ihren Weg gegangen und wir unseren.“ In Verhandlungen, so Deco, müssen beide Seiten sagen, was sie brauchen und wollen – das dürfe kurzfristig aber nicht einfach geändert werden. Auf Details dazu wollte er nicht eingehen, meinte nur: „Sonst müsste ich erklären, welche Verhandlungen gut und welche schlecht verlaufen sind. Und das gefällt mir nicht. Ich habe Beziehungen zu Beratern und sollte diese nicht öffentlich diskutieren. Jeder möchte für seinen Spieler das Beste, das ist normal.“

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Daran knüpfte er die angesprochene Spitze in Richtung Athletic an: „Das ist alles. Ich werde nicht mehr darüber sprechen, es wurde schon zu viel gesagt, auch zu viel Unsinn aus Bilbao.“ Ende Juni hatten die Basken die Katalanen in einem langen Schreiben auf der eigenen Website attackiert. Bei einem Treffen mit LaLiga-Chef Javier Tebas, so Bilbao, sei diskutiert worden, ob Barça sich Williams im Rahmen der Fairplay-Regeln überhaupt leisten könne: „Wir kümmern uns um unsere eigenen Angelegenheiten, um sicherzustellen, dass die Regeln des Wettbewerbs eingehalten werden.“ Präsident Laporta erwähnte der Klub in dem Statement namentlich.

Deco wolle sich nicht in Angelegenheiten anderer Vereine einmischen – in der selben Disziplin sei Athletic „überhaupt kein Vorbild“. Williams sei nicht von ihm und dem spanischen Triplesieger „umworben“ worden: „Sie sollten sich eher um den Berater kümmern, der mehrmals zu Barça gekommen ist, um den Spieler anzubieten. Das ist kein Problem dieses Vereins. Wenn einer unserer Spieler seinem Berater erlaubt, mit anderen Teams zu sprechen, können wir den anderen dafür nicht böse sein.“

Die Fairplay-Problematik betreffe nicht nur Barcelona, sondern „alle Vereine“. Tatsächlich haben viele LaLiga-Klubs Schwierigkeiten damit, ihre Neuzugänge im Sommer für den Spielbetrieb zu registrieren, weil sie das Ausgabenlimit an Gehältern überschritten haben. Barça steht medial aber natürlich aufgrund der Größe des Vereins und der Prominenz des Personals mehr im Fokus. Deco: „Die Vereine haben für diese Regeln gestimmt, also können sie sich nicht beschweren, wenn sie einmal verabschiedet sind. Wenn sie sie ändern wollen, sollten sie sich zusammensetzen und neue Regeln verabschieden.“

FC Barcelona mit Transfersommer zufrieden – de Jong soll verlängern

Grundsätzlich zeigte sich der Sportchef des Champions-League-Titelkandidaten zufrieden mit der Transferphase (zum 2. Teil des Original-Interviews), in der Rashford, Torwart Joan García (24) und Offensivtalent Roony Bardghji (19) für zusammen 27,5 Mio. Euro kamen und zehn Spieler für 23 Mio. Euro an Ablösen gingen. Dabei lag ein großer Fokus auf der Einsparung von Gehältern wie jenen von Clément Lenglet (30, Atlético), Ansu Fati (22, Monaco) oder Oriol Romeu (34, vereinslos). Lediglich der kurzfristige Abgang von Abwehrchef Iñigo Martínez (34) zu Al-Nassr sei nicht eingeplant gewesen. „Im Großen und Ganzen haben wir alles, was wir in Bezug auf die Positionen und unsere Ziele geplant hatten, umgesetzt und das meiste von dem erreicht, was wir mit dem Trainer (Hansi Flick, d. Red.) besprochen hatten.“

Deco betonte, dass in Folge des seit 2021 und dem Abgang von Lionel Messi (38) vorangetriebenen Umbruchs klar war, dass eine Mannschaft aufgebaut werden müsse: „Das haben wir getan. Wir haben gewonnen, wir haben letzte Saison wieder gewonnen, und wir haben junge Spieler, die reifer werden und immer wichtiger werden.“ Dabei hob er auch die Verlängerungen mit Spielern wie Pedri (22) oder dem noch länger verletzt ausfallenden Gavi (21) hervor. Zudem habe man es geschafft, Raphinha (28) langfristig an sich zu binden. „Für mich gibt es eine grundlegende Sache, die Barça immer hatte, nämlich dass Spieler zu Barça kommen wollen. Vielleicht war das in den letzten Jahren nicht der Fall, aber jetzt haben wir es geschafft, das wieder zu erreichen.“

Zeitnah könnte zudem die Verlängerung mit Mittelfeldspieler Frenkie de Jong (28) erfolgen, der unter Flick zuletzt auf der Acht gesetzt war, aber mit einem Marktwert von 45 Mio. Euro zu den wertvollsten Spielern mit auslaufendem Vertrag gehört. „Wir sind in Gesprächen“, sagte Deco. „Frenkie fühlt sich hier sehr wohl. (…) Wenn man ein Spieler mit Charakter ist, möchte man nicht nur bleiben, weil man in Barcelona ist, sondern weil man um Titel kämpfen will, und er sieht, dass er um Titel kämpfen kann. Er sieht das und möchte bleiben. Im Verein sehen wir ihn als einen wichtigen Spieler für das aktuelle Projekt und für die kommenden Jahre, daher denke ich, dass wir das hinbekommen werden.“

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