Wintertransfers möglich
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Borussia Mönchengladbach möchte idealerweise zuerst einen Nachfolger für den am Dienstag zurückgetretenen Sportchef Roland Virkus finden und danach die Trainerfrage entscheiden. Das bestätigte Geschäftsführer Dr. Stefan Stegemann im Interview mit der „Rheinischen Post“, machte aber eine Einschränkung: „Der erste Stein, der fallen muss, ist der neue sportliche Leiter. Den wollen wir zeitnah finden. Die Trainerfrage bleibt bis dahin offen. Sollte das aber länger dauern und wir sehen gute Entwicklungen, bleibt sie vielleicht auch nicht so lange offen.“
Sollte der Mannschaft unter Interimstrainer Eugen Polanski, der auf den freigestellten Gerardo Seoane folgte, die Kehrtwende gelingen, könnte der bisherige U23-Coach zum Cheftrainer aufsteigen. Auch wenn ein Virkus-Nachfolger noch nicht da ist. Grundsätzlich sei es aber so geplant, dass der neue Sportchef „für sich selbst auf der Basis seines Konzepts entscheiden“ soll, „wie er sich und sein Team aufstellt. Der erste Schritt muss sein, dass wir eine sportliche Führung bekommen.“
Es soll eine Neuausrichtung auf der Position des Sportchefs geben, betonte Stegemann, fügte aber an: „Wir dürfen jetzt nicht alles infrage stellen, hier wurde über viele Jahre gute Arbeit geleistet. Wenn wir jemanden finden, der das richtige Profil mitbringt, wird er die richtigen Schritte einleiten.“
Dieses Profil sucht Borussia Mönchengladbach für den Sportchef
Stegemann äußerte sich auch über das Profil, das für die Virkus-Nachfolge gesucht wird, und erwähnte dabei ebenfalls die seit dem Abgang von Nils Schmadtke vakante Stelle des Sportdirektors – ohne auf gehandelte Namen einzugehen: „Wir suchen erst mal einen Verantwortlichen. Ob das ein Sport-Geschäftsführer ist oder ein Sportdirektor, hängt davon ab, welches Profil wir finden – und welches Profil Interesse hat, für Borussia diesen Job zu übernehmen. Dann geht es darum, dass diese Person die sportlichen Strukturen für die nächsten Jahre plant. Wie diese dann aussehen sollen, ist wiederum Teil der Gespräche.“
Dabei sei es wichtig, einen Kandidaten zu finden, der „über sportliche Entwicklungen und Neuerungen permanent nachdenkt“, gleichzeitig aber auch in der Lage sei, „dem Druck standzuhalten, dem er bei einem Traditionsverein wie Borussia ausgesetzt ist.“ Gladbach biete Führungskräften ein gutes Umfeld, so Stegemann, und habe deshalb einen guten Ruf. „Wer die Herausforderung sucht, etwas zu gestalten, und das kann man bei Borussia, der ist der richtige Kandidat. Er braucht mediale Stärke, ein großes Selbstvertrauen und eine klare Philosophie und Ausrichtung, wohin es mit dem Verein gehen soll.“
In Hinblick auf mögliche Kaderverstärkungen im Januar-Transferfenster sagte Stegemann: „Die Bereitschaft ist da, etwas in die Mannschaft zu stecken, das kann ich versichern. (…) Der sportliche Erfolg steht über allem. Doch gleich danach folgt die wirtschaftliche Vernunft.“ Im Sommer hatten die Fohlen rund 17,3 Millionen Euro in sechs Neuzugänge um Shuto Machino (26), Jens Castrop (22) und Giovanni Reyna (22) investiert. Von der Kaderplanung sei er immer noch überzeugt, auch wenn die Ergebnisse nicht gut waren. „Ich bin kein Sparfuchs, sondern eher mutig bei Transfers. (…) Aber sicher ist, dass wir nie die Zukunft dieses Vereins aufs Spiel setzen dürfen. (… ) Es geht nicht primär um Gewinnorientierung. Klar ist: Ein Klub wie Borussia braucht sportlichen Erfolg, um Geld zu verdienen.“