Darum kritisiert Nagelsmann die Wirtz-Kritiker: „Nicht mal ein Drittel der Wahrheit“

Darum kritisiert Nagelsmann die Wirtz-Kritiker: „Nicht mal ein Drittel der Wahrheit“

Lob für Auftritt gegen Luxemburg 

Darum kritisiert Nagelsmann die Wirtz-Kritiker: „Nicht mal ein Drittel der Wahrheit“

©IMAGO

Wieder kein Tor, wieder keine Vorlage. Aber Julian Nagelsmann wehrte jede Kritik an Florian Wirtz nach dem 4:0 gegen Luxemburg energisch ab. „Er hat es gut gemacht. Er hat viel probiert. Er hat in der einen oder anderen Situation Pech gehabt. Aber dafür kann er nichts“, sagte der Bundestrainer über den derzeit beim FC Liverpool glücklosen Offensivspieler, der im Marktwert-Update der Premier League am 17. Oktober die erste Abwertung seiner Karriere erhalten könnte.

Tatsächlich hatte der 22-Jährige im Trikot der Nationalmannschaft keine Anzeichen seines englischen Leistungstiefs gezeigt. Nur ein Treffer wollte ihm halt nicht gelingen. In der zweiten Hälfte traf Wirtz den Pfosten. Nagelsmann berichtete, dass er ihm extra aus dem Zentrum auf die linke Außenbahn gezogen habe, um ihm mehr Raum für seine Dribblings zu geben. Schon vor dem Spiel hatte der Coach Wirtz als seinen „wichtigsten Offensivspieler“ bezeichnet.

Warum Nagelsmann Kritik an Florian Wirtz nicht gefällt

Überhaupt missfällt dem Bundestrainer die öffentliche Einschätzung des ehemaligen Leverkuseners nach dem mindestens 125 Millionen Euro Transfer nach Liverpool. „Er ist nach wie vor der Spieler, der die meisten Chancen in der Premier League vorbereitet. Wenn der Spieler die Chancen nicht macht, ist es für seine Statistik schlecht. Aber es ist nicht mal ein Drittel der Wahrheit“, sagte Nagelsmann. Unter anderem englische Ex-Stars wie Wayne Rooney oder Jamie Carragher hatten Wirtz zuletzt kritisiert.

© tm/imago - Hier über die DFB-Elf mitdiskutieren (Link zu den England-Foren)

Transfermarkts England-Experte Ben Littlemore attestierte ebenfalls, dass die Offensivkraft sportlich betrachtet „alles andere als einen Traumstart“ an der Anfield Road hingelegt hat. „Aufgrund der hohen Ablösesumme waren auch die Erwartungen groß und obwohl er seine offensichtliche Qualität aufblitzen ließ, tat sich der Deutsche schwer, in den Spielen Einfluss zu nehmen. (…) Null Tore und null Vorlagen in seinen ersten acht Spielen in der Premier League und der Champions League sind alles andere als ideal, aber es war immer klar, dass er eine Weile brauchen würde, um sich an die neue Liga und das neue Team zu gewöhnen.“

Von einer Krisenstimmung spüre Nagelsmann indes nichts. „Ich erlebe ihn total befreit. Flo ist ein Spieler, der weiß, was er kann. Und er weiß, wie die Dinge im Fußball laufen“, versicherte der Bundestrainer nach dem 34. Länderspiel von Wirtz. Sein einziges Tor in dieser Saison hatte er beim 3:1 gegen Nordirland im September per Freistoß im DFB-Trikot erzielt. 

Vor dem Rückspiel gegen die Nordiren am Montag (20.45 Uhr/RTL) in Belfast verwies Nagelsmann auf den Karriereweg des jungen Rheinländers. „Es ist ihm nicht alles in den Schoß gefallen. Er hat sich vieles erarbeitet, und das wird er auch in Liverpool machen.“ Ein Stimmungsumschwung könne ohnehin schnell kommen. „Sobald er mal drei Tore macht, ist er der Königstransfer. Jetzt ist er noch ein bisschen teuer. So ist das, es belastet ihn nicht.“ Zu Monatsbeginn hatte DFB-Sportdirektor Rudi Völler ins selbe Horn gestoßen: „Florian soll sich nicht verrückt machen lassen. Da habe ich keine Bedenken: Er wird es den Engländern noch zeigen.“

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