Traditionsreicher deutscher Wurst-Hersteller verkauft: Konzern aus China

Traditionsreicher deutscher Wurst-Hersteller verkauft: Konzern aus China

Schwandorf (Bayern) – Ein traditionsreicher deutscher Wurst-Hersteller wird verkauft. Nach 100 Jahren gehört das Familienunternehmen mit 1800 Mitarbeitern und drei Standorten künftig einem Großkonzern in China. Der Weg dorthin ist verschlungen.

Morliny Foods in Großbritannien übernimmt die Wolf Essgenuss GmbH aus Bayern. Die Firma gehört zur chinesischen WH Group.

Beliebte Produkte des deutschen Wurst-Spezialisten sind Thüringer Rostbratwurst und Original Nürnberger Rostbratwurst. Die Chinesen sichern sich mit dem Coup den viertgrößten Wurst-Hersteller Deutschlands. Rund 1800 Mitarbeiter sind in Schwandorf (Bayern), Schmölln (Thüringen) und Nürnberg beschäftigt. Die Übernahme steht noch unter Vorbehalt der Kartellbehörden.

Das sagt der Chef des Unternehmens

Geschäftsführer Christian Wolf zu BILD: „Die Partnerschaft mit der Morliny Foods Holding markiert eine neue Phase in unserer 100-jährigen Unternehmensgeschichte. Wir sehen für uns viele Chancen in der Wachstumsvision und der starken internationalen Ausrichtung von Morliny und wollen unser Unternehmen auf diese Weise in eine sichere Zukunft führen.“

Die Firma stellt beispielsweise die bekannten Thüringer Rostbratwürste und Original Nürnberger Rostbratwürste her

Die Firma stellt unter anderem die bekannten Thüringer Rostbratwürste und Original Nürnberger Rostbratwürste her

2025 wird die Firma Wolf 100 Jahre alt. Statt zu feiern, heißt es: Eigentümerwechsel. „Die Übernahme der Wolf-Gruppe stärkt unsere strategische Präsenz in Europa und sorgt für Wachstum in unserem Geschäft mit verpacktem Fleisch und Convenience-Produkten mit hoher Wertschöpfung in Deutschland“, sagte Luis Cerdan, CEO von Morliny Foods, zu „Agrarheute“. CEO von Wolf soll weiterhin Christian Wolf bleiben.

So geht es für die Wurst-Firma weiter

Die Marke Wolf und alle drei Werke sollen erhalten bleiben. Zur WH Group aus China gehören durch ihre Gesellschaften schon jetzt mehr als 20 Standorte in Europa. Auch Smithfield Foods in den USA – größter Schweinefleisch-Produzent der Welt – zählt zum Konzern. Mit der Übernahme von Wolf rückt Deutschland ins Visier der Chinesen.

Einschläge in der Wurst-Krise

Viele deutsche Firmen in der Fleischbranche stecken in der Krise. Steigende Kosten für Energie, Rohstoffe und Löhne sowie sinkende Absätze machen den Firmen zu schaffen.

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