Eltern klettern mit Säugling auf Polens höchsten Gipfel: Bergführer muss Baby von 2500-Meter-Berg retten!
Sie wollten nicht die Bergwacht rufen, weil sie nicht versichert waren
Mit seinem Säugling (neun Monate) in der Trage klettert der Vater auf allen Vieren über eine vereiste Stelle in Richtung Gipfel des 2500 Meter hohen Rysy in Polen
Warschau (Polen) – Der Kopf des neun Monate alten Babys pendelt in der Trage, während sein Vater sich auf allen Vieren über Schnee und Eis auf Polens höchsten Berg vortastet. Es ist eiskalt, die Luft dünn. Es sind verstörende Videoaufnahmen, die den Aufstieg leichtsinniger Eltern auf den 2500 Meter hohen Rysy festhalten. Dass alle drei diese Aktion überlebt haben, ist reines Glück!
Das Paar aus Litauen kam mit seiner kleinen Tochter über die Slowakei, wollte am 19. Oktober trotz vereister Wege und schlechter Sicht zu Polens höchstem Gipfel in der Hohen Tatra aufbrechen. Dabei hatten sie nicht einmal Steigeisen dabei, nur leichte Spikes für die Schuhe.
Unfassbar: Polnischen Medien zufolge wurden die Eltern von Bergführern und Hüttenpersonal gewarnt, bei so schwerer Witterung auf den Berg zu klettern, doch sie ignorierten die Warnungen, liefen einfach los.
Bergführer rettet den Säugling
Auf den Gipfel des Gebirges an der polnisch-slowakischen Grenze schafften es die Touristen mit Baby in der Trage noch. Doch wie sie heil wieder herunterkommen sollten, war ihnen nicht klar. Glücklicherweise war ein Bergführer in der Nähe.
Vater bat um Ausrüstung für den Abstieg
Laut Fakt (gehört wie BILD zum Axel Springer Verlag) bat der Vater den geübten Guide Szymon Stoch um Steigeisen für den Abstieg. Doch Stoch lehnte ab, viel zu gefährlich mit Baby! Er bot stattdessen an, die Bergwacht für einen Rettungseinsatz zu alarmieren. Doch das lehnten die Eltern ab: Sie hätten keine entsprechende Versicherung abgeschlossen!
Bergführer warnten die Eltern vor der Besteigung des Rysy mit ihrem Baby. Oben angekommen brauchte das Paar Hilfe
Selbstlos und unter dem Risiko seines eigenen Lebens entschied der Bergführer, den Säugling selbst an einen sicheren Ort zu bringen. Die Eltern schafften den Abstieg allein.
Der kurze Clip über die rücksichtslosen Eltern sorgte im Netz für Unverständnis. „Eltern mit Stroh im Kopf“ und „Dummheit in Reinform“ schrieben einige Nutzer. Der umsichtige Bergführer wird hingegen gelobt: „Du warst wie ein Schutzengel für diesen Kleinen.“
Keine Konsequenzen seitens polnischer Behörden
Aber was droht dem Paar nach einer derart leichtsinnigen Aktion? In Polen kommen sie offenbar davon. „Wir haben diesen Fall nicht weiterverfolgt, da er nicht in unsere Zuständigkeit fällt. Die Personen bestiegen den Rysy von der slowakischen Seite“, zitiert Fakt einen Pressesprecher der Polizei von Zakopane.
Und weiter heißt es: „Wäre der Fall auf unserer Seite passiert, hätten wir alles untersucht. Und wenn wir überzeugt gewesen wären, dass ein Verbrechen nach Artikel 160 des Strafgesetzbuches vorliegt, wäre der Fall mit einer Anklageerhebung beendet worden.“
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