Aufstieg mit S04, Abstieg mit Arminia

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Der österreichische Torhüter Martin Fraisl hat sein Karriereende im Alter von 32 Jahren bekannt gegeben. Damit endet eine Laufbahn, deren Spuren zu einem Großteil in Deutschland zu finden sind. Aber auch in zahlreichen weiteren Ländern war Fraisl aktiv. Sechs Nationen listen sich in der Vita des Schlussmannes, dem ein ÖFB-Einsatz (vier Nominierungen) verwehrt geblieben war.
Mit dem FC Schalke 04, wo er 26-mal im Kasten stand, war Fraisl 2022 in die Bundesliga aufgestiegen. Statt mit den Königsblauen ins Oberhaus, zog der Niederösterreicher allerdings zu Arminia Bielefeld weiter, wo er 2022/23 mit dem DSC wiederum den Abstieg aus dem Unterhaus erlitt. Die meisten Einsätze bei einem deutschen Klub – die drittmeisten insgesamt nach dem FAC und dem Wiener Sportklub – sammelte Fraisl schon vor dem Schalke-Wechsel beim SV Sandhausen.
Einen Titelgewinn erlebte Fraisl spät in seiner Karriere in Dänemark beim FC Midtjylland, wo ihm in der Meistersaison 2023/24 noch sieben Ligaeinsätze vergönnt waren. Bei seiner letzten Station in der portugiesischen zweiten Liga bei CD Mafra absolvierte Fraisl noch mehr als 30 Partien, zuletzt im April dieses Jahres.
Fraisl: „Unter den erfolgreichsten 0,003 % aller Fußballer Europas“
„Wenn ich ehrlich bin, fällt es mir schwer, diese Worte überhaupt zu schreiben. Weil sie bedeuten, dass eine Zeit vorbei ist, in der ich jeden einzelnen Tag für diesen Traum gelebt habe“, konstatierte Fraisl in einem Instagram-Post am Mittwoch, in dem er sein Karriereende verkündete. „Jetzt, wo alles vorbei ist, merke ich: Es sind nicht die Pokale oder Siege, die bleiben. Es sind die Menschen. Die Emotionen. Die Stille nach einem Sieg. Und das Gefühl, Teil von etwas Größerem gewesen zu sein.“
Fraisl ergänzte: „Ja, ich hätte gerne Champions League gespielt. Doch irgendwann habe ich die KI gefragt, wo ich mit meiner Karriere eigentlich stehe – und sie antwortete: unter den erfolgreichsten 0,003 % aller Fußballer Europas. In diesem Moment habe ich verstanden, dass Erfolg vor allem eine Frage des Blickwinkels ist. Ich durfte meinen Traum leben – und das ist mehr, als ich mir je hätte wünschen können.“


