Das Cholesterinmedikament Repatha des US-Pharmakonzerns Amgen senkt bei gefährdeten Patienten das Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 25 Prozent. Das geht aus einer groß angelegten Studie mit mehr als 12.000 Teilnehmern hervor, die auf dem Kongress der American Heart Association in New Orleans vorgestellt wurde.
Das Risiko für einen ersten Herzinfarkt werde durch das injizierbare Medikament sogar um 36 Prozent verringert. Es ist damit das erste Präparat aus der Gruppe der sogenannten PCSK9-Hemmer, das seine Wirksamkeit in der Vorbeugung eines ersten Herzereignisses nachweisen konnte, sagte Amgens Forschungschef Jay Bradner.
Im August hatte die US-Arzneimittelbehörde FDA die Zulassung von Repatha erweitert. Nun können auch Erwachsene mit hohem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufgrund erhöhter LDL-Cholesterinwerte das Medikament erhalten, unabhängig davon, ob sie bereits an einer Herzkrankheit leiden.
Repatha blockiert das Protein PCSK9, das den LDL-Cholesterinspiegel im Blut reguliert. Das Medikament ist für Menschen gedacht, bei denen herkömmliche Cholesterinsenker wie Statine nicht ausreichend wirken.
Merck arbeitet an Cholesterinmedikament in Tablettenform
Konkurrenten arbeiten an ähnlichen Präparaten. Auch Merck entwickelt einen PCSK9-Hemmer – allerdings in Tablettenform. Das Unternehmen, das vor Jahrzehnten die ersten Statine auf den Markt brachte, hat eine neue Pille entwickelt, die den LDL-Cholesterinspiegel ähnlich stark senken kann wie injizierbare Präparate. Darüber berichtete die »New York Times «. Die US-Zeitung zitiert eine Studie, wonach das Medikament in der Lage sei, den LDL-Wert um bis zu 60 Prozent zu reduzieren. Auch das Risiko für Herzinfarkte habe sich für Risikopatienten im ersten Jahr um bis zu 20 Prozent verringert.
»Der Traum ist es, PCSK9 für alle zugänglich zu machen«, sagte Mercks Forschungschef Dean Li der »New York Times«. Ziel sei ein erschwingliches Medikament, das Patienten so unkompliziert einnehmen können wie ein Blutdruckmittel.
Merck will Anfang 2026 die Zulassung in den USA beantragen und hofft, das Medikament Enlicitid 2027 auf den Markt bringen zu können.


