„Tatort“ am Sonntag: Dieser TV-Krimi wird Diskussionen auslösen

„Tatort“ am Sonntag: Dieser TV-Krimi wird Diskussionen auslösen

Wer heute nicht TV guckt, kann morgen nicht mitreden: Dieser „Tatort“ wird Diskussionen auslösen

Ulrike Folkerts (64, l.) alias Lena Odenthal – hier mit Kollegin Lisa Bitter (41) alias Johanna Stern

Ulrike Folkerts (64, r.) alias Lena Odenthal mit Kollegin Lisa Bitter (41) alias Johanna Stern in ihrem neuen Fall „Mike & Nisha“

Ludwigshafen – Millionen werden einschalten, mitreden, diskutieren – und vielleicht auch streiten. Denn der neue „Tatort“ mit Kult-Kommissarin Ulrike Folkerts ist kein Film, den man einfach nur konsumiert. Im Lieblingskrimi der Deutschen wird es intensiv, brutal – und vor allem: anders. Auf seine Art hat er das Zeug zum Horrorfilm.

Im „Tatort: Mike & Nisha“ aus Ludwigshafen (ARD, 20.15 Uhr) ist nichts wie sonst. Keine nervige Spurensuche, kein Rumgerate, wer der Mörder sein könnte. Schon nach elf Minuten wird jedem klar (und fast physisch spürbar), wer die Täter sind. Der Film heißt „Mike und Nisha“. Es ist der 83. Fall von Kult-Kommissarin Odenthal und Kollegin Johanna Stern, gespielt von Lisa Bitter. Und was für einer. Ein „Tatort“, der Diskussionen auslösen wird.

Dunkel und blutig: Der neue „Tatort“ schont in vielen Szenen weder sich noch die Zuschauer. Hier Amina Merai (30) und Jeremias Meyer (26) mit ihren beiden Opfern

Dunkel und blutig: Der neue „Tatort“ schont in vielen Szenen weder sich noch die Zuschauer. Hier sind Amina Merai (30) und Jeremias Meyer (26) als „Mike & Nisha“ mit ihren beiden Opfern zu sehen

Im Mittelpunkt stehen die jungen Hauptdarsteller Amina Merai (bekannt u. a. durch die ZDF-Krimi-Konkurrenz „SOKO Stuttgart“) und Jeremias Meyer („Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“). Beide waren bisher eher in kleineren Rollen zu sehen – dieser Film könnte ihr Durchbruch sein. Als Mike und Nisha spielen sie mit Wucht ein Paar, das im Affekt tötet. Und danach (buchstäblich) um sein Leben spielt.

Keine Frage nach dem Täter

Es geht hier nicht darum, wer es war. Sondern um das Warum. Ein Thriller, der die Zuschauer zum Mitdenken zwingt. Wie kam es zu der Tat? Wer trägt Schuld? Können und dürfen Mike und Nisha damit durchkommen?

Die beiden Titelhelden des Films, „Mike & Nisha“ (gespielt von Amina Merai, 30, und Jeremias Meyer, 26), eingerahmt von den Kommissarinnen

Die beiden Titelhelden des Films, „Mike & Nisha“, eingerahmt von den Kommissarinnen

Autorin Annette Lober (39) zu BILD: „In dieser Geschichte ist jeder Täter und auch jeder Opfer. Nichts an ihrer Tat ist Kalkül, alles ein verzweifeltes Reagieren auf die Außenwelt, die diesem Paar aus unterschiedlichen Gründen feindlich gegenübersteht.“ Und weiter: „Die Zuschauer sollen sich nicht fragen, wer hier der Mörder ist – sondern, warum das Paar getötet hat. Und was das für die mögliche Strafe bedeutet.“

Spaß beim Dreh: Das „Tatort“-Team (v.l. Lisa Bitter, Kamera-Frau Cornelia Janssen, Ulrike Folkerts, Amina Merai, Regisseur Didi Danquart und Jeremias Meyer) bei der Arbeit

Spaß beim düsteren Dreh: Das „Tatort“-Team (v. l.: Lisa Bitter, Kamera-Frau Cornelia Janssen, Ulrike Folkerts, Amina Merai, Regisseur Didi Danquart und Jeremias Meyer) bei der Arbeit

„Wir haben das Narrativ erweitert“

Regisseur war Didi Danquart („Offset“) – bekannt für intensive Geschichten und ungewöhnliche Perspektiven: „Wir haben das Narrativ auf die Frage ‚Wer hat Schuld?‘ erweitert“, sagt er. „Wir haben uns gefragt, ob die Mord-im-Affekt-handelnde Person Schuld trägt oder derjenige, der diesen Affekt provoziert.“

Für Ulrike Folkerts ist es auch nach 83 Fällen noch etwas Besonderes, im „Tatort“ dabei zu sein. Und eben auch, dass Experimente wie diesen Sonntag mit dieser etablierten Rolle jederzeit möglich sind. „Niemals hätte ich gedacht, dass ich die Rolle der Lena Odenthal so lange spielen würde“, sagte die dienstälteste „Tatort“-Kommissarin BILD schon während des Drehs zu „Mike und Nisha“. „Heute bin ich stolz auf das, was ich mit dieser Figur und meinem Tatort aus Ludwigshafen geschaffen habe.“

Schluss ist für sie noch lange nicht: „Die Rente scheint mir weit weg. Ich wünsche mir noch viele gute Geschichten und damit Filme mit Lena Odenthal und Johanna Stern.“

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