Katz-und-Maus-Spiel in Leverkusen

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Nach dem 0:6 (0:5)-Debakel bei Bayer Leverkusen sparen die Spieler des 1. FC Heidenheim nicht mit harter Selbstkritik. „Das war bodenlos. Katastrophal, wie wir da vorgeführt worden sind. So haben wir nichts in der Bundesliga verloren“, sagte Stürmer Mathias Honsak, der nach dem deutlichen Ergebnis zwischendurch nach den passenden Worten rang.
Nach nur zwei Minuten lag das Team bereits zurück, brachte in 90 Minuten nur einen Schuss aufs Tor. „Es ist uns heute alles um die Ohren geflogen. Jede einzelne Aktion, jeder einzelne Zweikampf. Wir waren gar nicht vorhanden am Platz. Gefühlt waren wir nur so Puppen, die da mitmarschiert sind, Steckmännchen, die man reinsteckt“, führte der Österreicher weiter aus. „Den Tag will ich am liebsten so schnell wie möglich vergessen.“
Auch von den mitgereisten Fans gab es nach Abpfiff ungewöhnlich deutliche Worte an die Mannschaft. „Dem müssen wir uns stellen. Heute wurden wir vorgeführt. Wir haben heute richtig einen in die Fresse bekommen, so wie in den letzten Jahren eigentlich noch nie“, sagte Tim Siersleben. Er ergänzte mit Blick auf den Gegner: „Die haben mit uns Katze und Maus gespielt.“
Heidenheim kassiert höchste Pleite im Profi-Fußball
Tatsächlich haben die Heidenheimer letztmals zu Oberliga-Zeiten so hoch verloren. Dort lautete im Dezember 2004 das Ergebnis einer Auswärtspartie beim SV Sandhausen ebenfalls 0:6. Die höchste Niederlagen im Profi-Fußball waren bisher zwei Spiele in der 2. Bundesliga gegen Paderborn 2018 und Darmstadt 2021, die jeweils 1:5 ausgingen (zu allen Rekordergebnissen der Heidenheimer Historie).
Trainer Frank Schmidt, der während des Spiels oft mit versteinerter Miene auf der Bank gesessen hatte, resümierte: „Brutales Ergebnis für uns. Es ist schon sehr lange her, dass wir so hoch verloren haben. Rasur ohne Schaum würde ich mal sagen.“ Es liege jetzt nicht nur am Trainerteam Lösungen zu finden. Jeder einzelne Spieler müsse sich hinterfragen. „Das war deutlich zu wenig von uns.“



