Ina Müller spricht in TV-Talk offen über ihr Leben als Single

„Erlebe auch noch schöne Sachen“

Ina Müller spricht in TV-Talk offen über ihr Leben als Single

von teleschau

15.11.2025, 19:14 Uhr

15. November 2025 um 19:14 Uhr

Entertainerin und Sängerin Ina Müller hat am Freitag ein neues, sehr persönliches Album veröffentlicht. In der Talkshow „3nach9“ spricht sie darüber – und über ihr Leben.

Gerade ist das neue Album von Ina Müller (60) herausgekommen. „Ina Müller 6.0“, das unter leichtem Alkoholeinfluss entstand, heißt es. Ein Song liegt ihr besonders am Herzen. In „Dass es gut war“ erinnert sie sich an ihre Jugend: an kalte Winter, die Disco, wo heute ein Discounter steht, und an die Nächte im Freibad mit Sixpack. Es ist ein sehr ruhiger Song und mit Sicherheit einer der besten, die Ina Müller bisher aufgenommen hat. Das neue Album zeigt eine reifere Ina Müller, die es aber immer noch drauf hat.

3nach9

Im Radio-Bremen-Talk „3nach9“ stellte sich Ina Müller den Fragen von Gastgeber Giovanni di Lorenzo. Radio Bremen

Ina Müller: „Bis ich 40 war, haben meine Eltern nie gesagt: ‚Ich habe dich lieb'“

Trotz der langen Karriere: vor großen Konzerten hat Ina Müller Respekt. „So eine Halle mit 10.000 Leuten, und man guckt durch den Vorhang und denkt, die Leute haben alle so strenge Gesichter, und wenn es dann noch nicht eingespielt ist – nee, das kann fürs Herz nicht gut sein. Aber fünf Minuten danach ist es geil.“

Aufgewachsen ist Ina Müller, die sich wegen ihres Alters diskriminiert fühlt, auf einem Bauernhof. Sie erzählt: „Man hat sich nicht viel um uns gekümmert. Wir liefen wie kleine Hunde auf diesem Hof rum. Wir haben viel mitgeholfen, viel mitgearbeitet.“ Heute weiß sie: „Ich bin immer eine Pippi geblieben und nie eine Annika geworden“, vergleicht sie sich mit den Figuren aus Astrid Lindgrens berühmten Kinderbuch. „Eine Annika säße zu Hause, hätte zwei Kinder, wäre verheiratet. Diese Pippi Langstrumpf ist immer in mir geblieben, weil diese Erziehung nicht da war. Mir hat niemand gesagt, dies und das macht man nicht, iss im Fernsehen kein Kaugummi und so was.“

Die Eltern seien nicht streng gewesen, erzählt sie. Aber übermäßig liebevoll auch nicht. „Das war aber überall bei uns im Dorf so. Es gab keine Knutschereien und Liebkosereien, schmusen mit Mama und Papa wäre undenkbar gewesen als Kind. Bis ich 40 war, haben meine Eltern nie gesagt: ‚Ich habe dich lieb.‘ Ich wüsste auch gar nicht, wie ich geguckt hätte als Kind.“

Klein gegen Groß

In der ARD-Show „Klein gegen Groß“ sang Ina Müller zuletzt einen ihrer neuen Songs. NDR/Thorsten Jander

Neue Beziehung? „Dafür habe ich im Moment keinen Platz in meiner Wohnung“

Es sei alles gut gewesen, erinnert sich Ina Müller heute. Sie sei nie geschlagen worden, ihre Eltern seien liebevoll gewesen. Papa sei Bauer gewesen, das habe man gerochen. Er hatte Riesenhände wie Rhabarberblätter. „Und Mama sind wir nur im Weg herumgestanden“, sie und ihre vier Schwestern.

Ina Müllers Mutter lebt noch. Beide telefonieren gerne miteinander. So ein Anruf dauert in der Regel um die drei Stunden. Dann erinnert sie sich an ihre Kindheit. Und sie erfährt über die Kindheit ihrer Mutter, deren Familie in den USA lebte.

Heute lebt Ina Müller in der Großstadt. Seit Längerem ist sie Single. Glücklich. Denkt sie an eine neue Beziehung? „Dafür habe ich im Moment keinen Platz in meiner Wohnung“, erzählt sie. Und wegen eines Mannes das Arbeitszimmer ausräumen, kommt für Ina Müller gar nicht infrage. „Ich glaube, man ist irgendwann für eine Umstellung auch zu alt. Was natürlich nicht heißen soll, dass ich nicht für jede Form von Liebe offen bin und wie ein Einsiedler in meiner Bude hocke. Ich erlebe auch noch schöne Sachen in meinem Leben.“

Inas Nacht

Stammplatz im Kult-TV: Ina Müller (rechts) in ihrer Kneipenshow Inas Nacht, hier mit Gast Bärbel Bas. NDR/Morris Mac Matzen

Ina Müller schwärmt von ihrem TV-Talk

Froh ist sie über ihre Fernsehsendung in der ARD. „Die ist die easyeste Sendung, die ich habe“, sagt sie am Freitagabend in der Radio-Bremen-Talkshow „3nach9“. „Da muss ich an nichts denken. Ich brauche in keine Kamera zu schauen, habe keine Punkte, wo ich mich hinstellen muss, keinen Zeitpunkt, wann wir anfangen. Ich gehe da rüber, dann geht’s los.“ Und das ist das Erfolgsrezept für „Inas Nacht“. So etwas gibt es kaum noch im Fernsehen: Sendungen, die einfach Spaß machen, so was wie „Zimmer frei“ oder „Dittsche“ früher.

Von Marko Schlichting

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