Zitat von BazookaJoe
Die früheren „kleinen Nationen“, wie Türkei, Bosnien oder Norwegen, haben inzwischen eine starke Generation am Start und schließen zu den „großen Nationen“ wie Italien, Deutschland oder Frankreich auf.
Norwegen absolut, Türkei könnte sich gut entwickeln. Bosnien-Herzegowina wurde vor fast exakt einem Jahr von der deutschen NM mit sieben Toren aus dem Stadion gejagt. Die Talente, die derzeit aufkommen sind spitze, aber diese Qualifikationsgruppe ist kein echter Maßstab (mit allem Respekt den Österreichern ggü.)
Die früheren „kleinen Nationen“, wie Türkei, Bosnien oder Norwegen, haben inzwischen eine starke Generation am Start und schließen zu den „großen Nationen“ wie Italien, Deutschland oder Frankreich auf.
Wahnsinn was für eine Anspannung ich seit dem Samstagabend verspüre.. Ich bin mittlerweile 28 und verfolge die Nationalmannschaft des Heimatlandes meiner Eltern seit der gescheiterten Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Habe deshalb schon sehr, sehr vieles erlebt. 🤧
Vom erstmaligen Aufkommen unserer „goldenen“ Generation ab 2008 um Dzeko, Misimovic, Ibisevic, Pjanic, Salihovic, Begovic und co., über die erstmalige Teilnahme an Play-off-Spielen gegen Portugal im Rahmen der WM-Qualifikation für 2010 und der langersehnten ersten erfolgreichen Qualifikation für die WM 2014 – unbeschreibliches Gefühl, im ersten Gruppenspiel im legendären Maracana gegen Argentinien um Superstar Messi aufzulaufen, wohlwissend, dass gerade ein Grossteil aller Menschen dieser Welt dem kleinen Bosnien vor dem Fernsehen zuschaut.
Nach dieser für uns sehr unglücklich verlaufenden Endrunde in Brasilien dachten wir, dass es noch weiter bergauf gegen würde, diese Erfahrung uns weiteren Aufschwung bringen würde und wir uns ab 2016 und der gleichzeitigen, erstmaligen Aufstockung des EM-Teilnehmerfeldes von 16 auf 24 Teams nun auch regelmässig für EM-Endrunden qualifizieren werden. Ich steuerte damals auf meine 20er zu, war also optimistisch, zukünftig selbst einige Endrunden vor Ort im bosnischen Trikot besuchen zu dürfen.
10 Jahre später und die Realität sieht anders aus: 2016 in der Gruppe trotz einer weiterhin grösstenteils intakten „goldenen“ Generation an Belgien und Wales gescheitert, in den Play-offs gegen die Republik Irland den Kürzeren gezogen. 2018 und 2021 ebenfalls gescheitert, einmal ohne Chance auf die Play-offs, beim anderen mal immerhin erst in den Play-offs, allerdings am absoluten Aussenseiter aus Nordirland. Dann 2022 ohne Chance raus, 2024 in den Play-offs an der Ukraine gescheitert. Und von Qualifikationsrunde zu Qualifikationsrunde wurde der Kader schwächer, die Spieler aus der goldenen Generation weniger (mit Ausnahme von Dzeko, der allerdings immer älter und älter wurde) und die Punkteausbeute schlechter.
Nun nach einem Jahrzehnt des Leidens, welches auf ein Jahrzehnt des Aufschwungs gefolgt war, stehen wir endlich wieder vor einem echten „Endspiel“ in der Qualifikation, in welchem wir – unabhängig von möglichen Resultaten auf anderen Plätzen – alles in der eigenen Hand haben. Und selbst wenn wir es heute Abend nicht schaffen sollten, Österreich auswärts zu bezwingen, kann ich nur positiv in die Zukunft schauen.
Ja, mein Kindheitsidol Edin Dzeko wird ab der nächsten Qualifikationsperiode nicht mehr dabei sein (ich verfolge ihn aktiv seit 2007, er begleitet mich 2/3 meines bisherigen Lebens) aber viele junge, vielversprechende Talente wie Esmir Bajraktarevic, Kerim Alajbegovic, Amar Dedic und co. können zukünftig dafür sorgen, dass wir nach Jahren der Stagnation wieder träumen dürfen und vielleicht bald wieder von einer „goldenen“ Generation sprechen dürfen.
Ich freue mich jedenfalls auf das heutige Spiel und hoffe, dass es spannend und fair bleiben wird und sehr gerne mit dem besseren Ende für uns ausgehen darf – die Österreicher dürfen uns aber selbstverständlich mit dem Umweg über die Play-offs gerne an die WM nächstes Jahr begleiten.
Volim te Bosno 🇧🇦💖

