Berlin – Bundeskanzler Friedrich Merz (70, CDU) telefonierte am Freitagabend mit US-Präsident Donald Trump (79). Thema des viertelstündigen Gesprächs: Der 28-Punkte-Plan zur Beendigung des Ukraine-Kriegs, den die USA mit Russland ausgehandelt hatten.
Der Plan kommt den Zielen von Aggressor Russland sehr entgegen, sieht u.a. vor, dass die Ukraine Gebiete abtritt, ihre Armee halbiert und niemals der Nato beitritt – kaum akzeptable Bedingungen für Kiew. Doch Trump setzte Präsident Selenskyj eine Frist bis Donnerstag, um den Plan anzunehmen. Die Europäer sind also in aller Eile, eine gemeinsame Haltung zum Plan zu finden. Kanzler Friedrich Merz habe am Freitag den ganzen Tag mit anderen europäischen Staats- und Regierungschefs gesprochen, sagte ein Sprecher der Bundesregierung.
Merz, der von seiner sauerländischen Heimat Arnsberg mit dem Weißen Haus telefonierte, war damit der erste europäische Ukraine-Partner, der den Plan mit Trump beriet.
„Es war ein vertrauensvolles und verbindliches Telefonat“, sagte dazu Regierungssprecher Kornelius. Es seien dabei weitere Schritte auf Beraterebene mit Trump verabredet worden.
Der Kanzler fliegt am Abend vom Flughafen Köln/Bonn zum G20-Gipfel in Johannesburg. „Merz wird jetzt die europäischen Partner über den Inhalt des Telefonats informieren“, sagte Kornelius.
Es sei absehbar, dass die Europäer den am Samstag in Südafrika beginnenden G20-Gipfel nutzen würden, um sich eng abzustimmen. Alle großen europäischen Staaten seien vor Ort, ebenso die Regierungschefs von Japan und Kanada. US-Präsident Trump und die gesamte US-Regierung boykottieren dagegen den Gipfel in Südafrika.

