Wahl gegen Bayern und pro Real Betis

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Antony hat erneut über seinen Beinahe-Transfer zum FC Bayern im vergangenen Sommer gesprochen. Der 25 Jahre alte Offensivspieler stand bereits bei Real Betis Sevilla im Wort, ehe die Avancen aus München ihn fast zum Umdenken gebracht hätten. „Das hat mich ziemlich ins Wanken gebracht. Wir reden hier von einem weltweiten Giganten, vom FC Bayern München, wo ein Trainer mit der Geschichte, die er hat – Kompany – mich anruft“, verriet Antony bei „ge.globo.com“.
Die Entscheidung dagegen sei jedoch keine wirtschaftliche, sondern eine emotionale gewesen, betonte der 16-fache Nationalspieler Brasiliens bereits am Tag nach dem Transfer von Manchester United zu Real Betis, wo er in der zweiten Hälfte der Vorsaison per Leihe zu alter Form zurückgefunden hatte. Über die Unterredung mit Vincent Kompany meinte der Brasilianer nun: „Er war superhöflich zu mir, sagte, dass er meinen Fußball schon immer sehr mochte, und das um elf Uhr abends, kurz nach elf.“
Antony holte aus: „Und, ob man will oder nicht, das hat mich sehr ins Wanken gebracht. Wegen der Größe des Klubs, wegen der Größe des Trainers und wegen der Art, wie er auf mich zugekommen ist, wie er mit mir gesprochen hat. Aber was sehr viel Gewicht hatte, war auch die Entscheidung innerhalb der Familie. Es ist der Blick auf meine Kinder.“ Diese würden die Stadt Sevilla lieben.
Der deutsche Rekordmeister versuchte es auf den letzten Drücker. „Genau, das Transferfenster schloss am nächsten Tag um sieben oder acht Uhr abends, wenn ich mich nicht irre, oder es war Mitternacht. Am letzten Tag selbst, an dem sich die Dinge hier mit Betis entwickelt haben, kam auch der Anruf vom FC Bayern München“, offenbarte Antony.
Spanischen Medienberichten zufolge hätte der Angreifer an der Säbener Straße mehr als das Doppelte verdienen können, von einem Jahresgehalt von 7 Millionen Euro ist die Rede. Zudem habe Bayern in Manchester eine Ablöseofferte in Höhe von 30 Mio. Euro abgegeben, deutlich mehr als die Summe, für die Sevilla am Deadline Day den Zuschlag erhielt. Aber die positiven Emotionen banden Antony an Real Betis. „Natürlich ist das hier ein Ort, an dem ich sehr glücklich bin, an dem ich von allen, die mich empfangen haben, viel Zuneigung bekomme. Die Entscheidung wurde auch von mir getroffen, weil es mir gut geht, ich glücklich bin und ich weiß, wie mein Alltag hier ist. Und auch, weil mit dem Klub schon alles geregelt war, weil ich mein Wort gegeben hatte. Es war alles bereits mündlich vereinbart, und ich konnte das weder mir selbst noch dem Klub antun.“
Traum von der WM 2026: Antony strebt Rückkehr in die Seleção an
Antony war für eine Ablöse von 22 Mio. plus 3 Mio. Euro Boni von den Red Devils zu den Andalusiern gewechselt. Die Engländer sicherten sich im Zuge des Deals eine Weiterverkaufsbeteiligung in Höhe von 50 Prozent. Der Linksfuß steuerte in dieser Saison sechs Treffer und zwei Vorlagen in elf Partien bei. Sein Marktwert liegt nach einem 5-Millionen-Minus im Oktober nun bei 30 Mio. Euro. Für die brasilianische Nationalmannschaft lief er zuletzt im März 2023. Seinen 16 Einsätzen würde Antony sehr gerne in Kürze weitere folgen lassen.
„Obwohl ich schon eine Weltmeisterschaft gespielt habe, ist es ein Traum für mich, noch eine weitere zu spielen. Natürlich bin ich hier voller Erwartung, ich träume von diesem Moment, denn das Trikot der Nationalmannschaft zu tragen und das ganze Land zu vertreten, ist sehr erfüllend. Ich weiß, wie viele Menschen mir die Daumen drücken“, betonte der Rechtsaußen. „Alles, was in meiner Reichweite liegt, was in meiner Kontrolle liegt, werde ich tun. Ich werde immer zu 100 Prozent bereit sein, meine Arbeit machen, um wieder das Trikot der Nationalmannschaft zu tragen.“
Antony war im Sommer 2022 für 95 Mio. Euro von Ajax nach Manchester gewechselt. Auf der Insel wurde er den Erwartungen jedoch nicht gerecht, sein Marktwert sank innerhalb von zweieinhalb Jahren von 75 Mio. auf 20 Mio. Euro. Erst während der Leihe in der Rückrunde der letzten Saison bei Real Betis ging es wieder hoch. Antony hatte in 28 Spielen neun Tore sowie vier Vorlagen beigesteuert und sich mit dem Verein für die Europa League qualifiziert. Man United dagegen verpasste die Teilnahme am internationalen Geschäft.



