Selbst für einen Popstar war Jimmy Cliff eine ungewöhnlich charismatische Persönlichkeit. Deshalb blieb er nicht nur mit Hits wie »Many Rivers to Cross«, »You Can Get it If You Really Want« und »Vietnam« im Gedächtnis, sondern wusste auch als Schauspieler zu überzeugen.
Cliffs Familie veröffentlichte am Montag auf seinen Social-Media-Seiten die Nachricht, dass er an einem »Krampfanfall mit anschließender Lungenentzündung« gestorben sei. Weitere Informationen waren zunächst nicht verfügbar.
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»An alle seine Fans auf der ganzen Welt: Bitte seid euch bewusst, dass eure Unterstützung ihn während seiner gesamten Karriere stark gemacht hat«, heißt es in der Mitteilung. »Er schätzte jeden einzelnen Fan für seine Liebe sehr.«
Am 30. Juli 1944 kam er als James Chambers im St. James Parish zur Welt – während ein Hurrikan über dem Nordwesten Jamaikas wütete. Mit 14 Jahren zog er mit seinem Vater in die Hauptstadt Kingston, zur Musikkarriere entschlossen und mit dem Künstlernamen Jimmy Cliff. Landesweit bekannt wurde er 1962 mit einem Ska-Song: »Hurricane Hattie«.
In seiner Karriere sollte Cliff mehr als 30 Alben aufnehmen und in aller Welt auftreten, in Paris, Brasilien und auf der Weltausstellung in New York 1964. Ein Jahr später ging er mit Chris Blackwell, dem Macher von Island Records, der auch die Weltkarriere von Bob Marley befördern sollte, nach Großbritannien.
Jimmy Cliff zum Anfang seiner internationalen Karriere
Foto: Michael Ochs Archives
Nach seinen Anfängen als Backgroundsänger brachte ihm der Song »Vietnam« einen ersten eigenen internationalen Erfolg. Bob Dylan bezeichnete »Vietnam« als den besten Protestsong, der je geschrieben worden sei.
Zu einem der prägenden Gesichter der internationalen Reggaewelle wurde Jimmy Cliff 1972 als Schauspieler: Regisseur Perry Henzell wollte ihn als Hauptdarsteller für »The Harder They Come«, obwohl Cliff keinerlei Schauspielerfahrung hatte. Der Film zeigte die raue Seite der Tourismusinsel Jamaika. Auf dem Soundtrack war Jimmy Cliff mit dem Titelsong und den Liedern »Many Rivers to Cross« und »You Can Get it If You Really Want« zu hören, die zu Klassikern des Genres wurden.
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Während diese drei Songs eigene Kompositionen von Jimmy Cliff waren, gelang ihm sein zweiter kommerzieller Karrierehöhepunkt in den Neunzigerjahren vor allem mit Coverversionen, die er in einen poppigen Crossover-Reggaestil überführte. Neben »(Your Love Keeps Lifting Me) Higher and Higher« und »Hakuna Matata« ist hier vor allem »I Can See Clearly Now« zu nennen: Cliffs Version des Songs von Johnny Nash verdankte seinen Erfolg nicht zuletzt dem Sportfilm »Cool Runnings«, in dessen Soundtrack er vertreten war.
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Einen internationalen Hit hatte Jimmy Cliff Anfang der Achtzigerjahre auch mit dem Song »Reggae Nights«. Cliff war insgesamt für sieben Grammys nominiert und wurde zweimal für das beste Reggaealbum ausgezeichnet: 1986 für »Cliff Hanger« und 2012 für »Rebirth«, das weithin als seine beste Arbeit seit Langem angesehen wurde.
Jimmy Cliff erhielt etliche Auszeichnungen und Würdigungen, darunter eine Ehrendoktorwürde der »University Of The West Indies« 1997 und einen Verdienstorden von der jamaikanischen Regierung 2003. 2010 wurde er in die Rock ’n‘ Roll Hall Of Fame aufgenommen.



