Batterieelektrische Autos sind neuerdings die meistverbreitete Antriebsart aller in Norwegen zugelassenen Pkw. Diesen »historischen Meilenstein« meldet der E-Automobilclub Norsk Elbilforening unter Berufung auf die amtliche Statistik.
Demnach waren am Mittwoch 918.000 vollelektrische Fahrzeuge in dem skandinavischen Land registriert, das entspricht etwa 32 Prozent des gesamten Autobestands. Zeitgleich rutschten Dieselautos, die bis dahin führten, unter diese statistische Marke. Bereits im September 2024 hatten E-Autos klassische Benziner überholt, von denen es inzwischen weniger als 700.000 gibt. Kleinere Anteile entfallen auf Hybride, die sowohl von Verbrennungs- als auch Elektromotoren angetrieben werden können – ob mit elektrischer Lademöglichkeit (Plug-in) oder ohne.
»Auf dieses Ziel haben wir seit langer Zeit hingearbeitet«, kommentierte Christina Bu, die Generalsekretärin der Elbilforening. Sie freue sich besonders, dass dieser symbolische Schritt zum 30. Gründungsjubiläum ihres Verbands erreicht wurde.
Da Autos in der Regel einige Jahrzehnte lang gefahren werden können, läuft der Wandel im alltäglichen Straßenverkehr dem im Neuwagengeschäft mit großem Verzug hinterher. Derzeit beschleunigt sich die Entwicklung laut der Statistik aber. Pro Werktag würden rund 300 alte Dieselautos aus Norwegen abgemeldet oder verschrottet, so die Elbilforening. Die Zahl der Benziner sinke noch schneller.
Auf der anderen Seite gebe es aktuell einen Kaufrausch bei neuen E-Autos, von denen je Werktag rund 1150 neu auf Norwegens Straßen kämen. Ein Grund sei auch in einer Torschlusspanik zu sehen, weil die Regierung ihre Anreize zur Förderung des Umstiegs allmählich zurückfährt. Seit 2022 sind Elektroautos nur noch bis zu einem Kaufpreis von 500.000 Kronen (rund 42.500 Euro) von der 25-prozentigen Mehrwertsteuer befreit. Ab Januar 2026 soll die Schwelle auf 300.000 Kronen sinken. Die sozialdemokratische Minderheitsregierung wollte den Rabatt 2027 ganz abschaffen, hat dies nach Verhandlungen mit fünf anderen Parteien über den Staatshaushalt aber um ein Jahr verschoben. In jedem Fall soll es deutlich teurer bleiben, ein Verbrennerauto zu kaufen und zu fahren, als ein elektrisches.



