Frauenfußball-Zoff: Bayern-Boss wettert gegen DFB!
Jan-Christian Dreesen (58) ist seit Mai 2023 Vorstandschef beim FC Bayern
Jetzt äußert sich der Bayern-Boss im Frauenfußball-Zoff!
Vergangene Woche wurde bekannt, dass die 14 Bundesliga-Klubs einen Ligaverband nach Vorbild der DFL gründen wollen – zur Not auch ohne Beteiligung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).
Der Grund: Der DFB hatte kurzfristig aus Vereinssicht inakzeptable Forderungen zu Abstimmungsverhältnissen und Finanzen gestellt, obwohl die Eckpunkte der Verträge eigentlich schon ausgehandelt worden waren.
Bayerns Vorstandschef Jan-Christian Dreesen (58) nimmt jetzt DFB-Präsident Bernd Neuendorf (64) in die Pflicht. Er sagt: „Das hat uns 14 Klubs nicht nur irritiert, sondern kam für uns völlig überraschend.“
Dreesen weiter: „Es ist mir wichtig zu betonen, dass das Verhältnis zu Präsident Bernd Neuendorf intakt ist und wir seinen Einsatz zur Förderung des Frauenfußballs schätzen. Ob er das Thema mit den operativen Verhandlungsführern intern noch einmal bespricht, werden wir sehen.“ Am Mittwoch ist die Gründung des Ligaverbandes in Frankfurt geplant.
Das Event findet durch die geplatzten Verhandlungen jetzt in anderer Form statt – nicht am DFB-Campus, sondern im Stadion von Eintracht Frankfurt. Dreesen: „Wir wollten keine Zeit mehr verlieren. Die formelle Gründung des Ligaverbandes ist ein klares Signal.“
Bernd Neuendorf (64) wurde Anfang November als DFB-Präsident wiedergewählt
Beim Zoff zwischen Bundesligisten und DFB ging es auch um die Summe der Investitionen. Der Verband kündigte 100 Mio. Euro über einen Zeitraum von acht Jahren an.
Dreesen sagt: „Die Klubs wollen in diesem Zeitraum mehr als 700 Millionen Euro investieren. Allein diese Zahl macht deutlich, wer das unternehmerische Risiko trägt und maßgeblich die Förderung des deutschen Profifußballs der Frauen vorantreibt.“
Trotzdem bestand der DFB auf einer Zwei-Drittel-Mehrheit bei sämtlichen Entscheidungen im gleich aufgeteilten Führungsgremium – eine Forderung, die die Bundesliga-Klubs nicht mitgehen wollten.
Zudem soll der Verband auf eine Klausel gepocht haben, die einen Ausstieg aus dem Deal hätte zusichern sollen. Dreesen deutlich: „Unter Nachhaltigkeit verstehen wir, dass miteinander besprochene Zeiträume nicht vorzeitig aufkündbar sind.“
Ist die Zusammenarbeit mit dem DFB schon geplatzt?
Dreesen hofft noch auf eine späte Einigung mit Neuendorf und dem Verband: „Es geht nicht darum, Brücken abzureißen, sondern Strukturen zu schaffen, die verlässlich sind. Wenn der DFB bereit ist, sich mit uns auf Augenhöhe auszutauschen und verlässliche Parameter zu vereinbaren, werden wir uns dem nicht verschließen.“
Neuendorf hatte in BILD SPORT bei WELT TV angekündigt: „Wir werden darüber sprechen, man wird sich annähern und zu einer Lösung kommen. Da bleibe ich optimistisch. Über den Gesellschaftervertrag wird verhandelt. Da werden die verschiedenen Positionen hin- und hergereicht. Das ist ein Prozess, wie man zusammenkommt. Wir stehen absolut zu unseren Aussagen und zu unserem finanziellen Engagement.“
Ob das reicht für eine Einigung mit den 14 Frauen-Klubs?
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