Hunderte Frauen drängten sich vor der Hamburger Konzertlocation Große Freiheit 36, um Teil eines besonderen Events von Bonez MC (39) zu sein: einer „Ladies Night“, bei der ausschließlich weibliche Fans Zutritt hatten. Männer waren bei dem Konzert des Rappers ausdrücklich nicht erlaubt. Viele Frauen warteten bereits seit dem Vormittag, um den Hamburger Musiker live zu erleben. „Einfach mal keine Männer, man ist mal unter sich“, erzählte eine begeisterte Konzertbesucherin gegenüber NDR Kultur. Eine andere ergänzte: „Hier muss man sich keine Sorgen machen, dass irgendein stressiger Typ einen blöd anmacht.“
Dass ausgerechnet bei einer Frauenveranstaltung Tracks mit sexualisierten Bildern gefeiert werden, mag irritieren, doch vor Ort dominierte eine entspannte Haltung. Eine junge Frau erklärte: „Ich bin da nicht so verklemmt, man sollte nicht alles so ernst nehmen.“ Eine andere betonte: „Man darf auch nicht vergessen, dass es auch ein künstlerisches Ich ist und dass man auch feiern kann, obwohl man sich gar nicht damit verbunden fühlt.“ Eine weitere Konzertbesucherin brachte es auf den Punkt: „Der ist ja auch Vater – ganz gegen Frauen kann er dann ja nicht sein.“ Die Szene machte deutlich, wie die Community den Widerspruch für sich auflöst: Es geht um Energie, Sound, Gemeinschaft – weniger um jede einzelne Textzeile.
Bonez MC, der mit bürgerlichem Namen Johann Lorenz Moser heißt, wurde als Gründungsmitglied der 187 Straßenbande bekannt und polarisiert seitdem mit seinem direkten Straßenrap. Zuletzt hatte der Rapper für Aufsehen gesorgt, als er ankündigte, separate Frauen- und Männerkonzerte zu veranstalten – ein neues Format, mit dem er seine Fans überraschte. Bei seiner ersten „Ladies Night“ schien das Konzept aufzugehen.
Wie findet ihr Bonez MCs „Ladies Night“ ohne Männer?



