Mit 98 Jahren: Film-Legende Arthur Cohn gestorben

Mit 98 Jahren: Film-Legende Arthur Cohn gestorben
Beerdigung wird live übertragen

Mit 98 Jahren: Film-Legende Arthur Cohn gestorben

Lisa Klugmayer

Lisa Klugmayer

von Lisa Klugmayer

12.12.2025, 19:29 Uhr

12. Dezember 2025 um 19:29 Uhr

Hollywood trauert um eine echte Legende: Filmproduzent Arthur Cohn ist tot. Er verantwortete sechs Oscars – unter anderem für den Dokumentarfilm „Ein Tag im September“.

Arthur Cohn ist im Alter von 98 Jahren in Jerusalem gestorben, das berichtet die „Bild„. Die Beerdigung der Hollywood-Legende soll am 13. Dezember 2025 im engsten Familien- und Freundeskreis in Jerusalem stattfinden und live übertragen werden.

Arthur Cohn ist tot: Jahrzehntelang prägte er das internationale Kino

Arthur Cohn wurde 1927 in Basel geboren und startete seine Laufbahn zunächst als Journalist und Radio-Reporter. Erst später wandte er sich dem Film zu, schrieb Drehbücher und entdeckte schließlich seine wahre Leidenschaft: die Produktion. Auf diesem Weg entwickelte er sich zu einem der bedeutendsten unabhängigen Filmproduzenten weltweit.

Seinen ersten großen internationalen Erfolg erzielte er 1961 mit dem Dokumentarfilm „The Sky Above, the Mud Below“, der ihm den ersten von insgesamt sechs Academy Awards einbrachte. In den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren arbeitete Cohn intensiv mit dem italienischen Regisseur Vittorio De Sica zusammen und produzierte mehrere dessen letzter Werke – darunter „The Garden of the Finzi-Continis“ (1970), der als bester fremdsprachiger Film mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.

Dominique Sanda, Arthur Cohn und Vittorio De Sica am Set von

Dominique Sanda, Arthur Cohn und Vittorio De Sica am Set von „Garden Of The Finzi-Continis“ (1970) IMAGO / Allstar

Danach setzte Cohn verstärkt auf die Zusammenarbeit mit jungen Regisseuren, was zu weiteren Oscargewinnen führte, etwa mit „Black and White in Color“ (1976) und „Dangerous Moves“ (1984).

Neben Spielfilmen blieb er dem Dokumentarfilm verbunden und erhielt unter anderem Oscars für „American Dream“ (1990) und „One Day in September“ (1999), ein Film über die Geiselnahme im Olympiadorf in München 1972.

In den 1990er und 2000er Jahren produzierte er auch internationale Erfolgsfilme wie Central Station (1998), Behind the Sun (2001) und The Chorus (2004). Cohn wurde für sein Lebenswerk vielfach geehrt, darunter mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame, und gilt als hands-on Produzent, der von der Entwicklung des Drehbuchs bis zur Endbearbeitung eng am Film beteiligt ist.

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