Für VfB-Coach „überhaupt kein Thema“
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Der Artikel erschien in erster Fassung um 17:06 Uhr und wurde mit einer Stellungnahme von Hoeneß später aktualisiert
Trainer Sebastian Hoeneß vom VfB Stuttgart steht mehreren Medienberichten zufolge auf einer Kandidatenliste Fenerbahces als Nachfolger von Star-Coach José Mourinho. Entsprechende Meldungen türkischer Medien decken sich mit Informationen der „Bild“ und des „Kicker“. Demnach beschäftigt sich der türkische Top-Klub auch mit den ehemaligen Dortmund-Trainern Nuri Şahin und Edin Terzic sowie dem früheren Leverkusen-Coach Roger Schmidt. In der Türkei wurde zudem Matthias Jaissle (Al-Ahli) genannt. Mourinho war vergangene Woche nach dem Verpassen der Ligaphase der Champions League freigestellt worden. Wenig später erteilte Hoeneß den Gerüchten aber eine Absage.
Update 19:47 Uhr: „Das Interesse ist bei mir nicht angekommen. Für mich ist das überhaupt kein Thema, definitiv“, sagte Hoeneß am Mittwochabend im Rahmen des Testspiels gegen Regionalligist Sonnenhof Großaspach bei „Sky. „Medial ist das groß, für mich ist das kein Thema.“ Darunter könne man einen „ganz dicken“ Strich machen.
Dass so viele deutsche Trainer bei Fenerbahce gehandelt werden, liegt laut Transfermarkt-Expertin und Türkei-Area-Managerin Lara Karacan am zu dieser Saison eingestellten deutschen Sportdirektor Devin Özek. „Der Vorstand ist in zwei Lager gespalten: Die einen wollen Klublegende İsmail Kartal zurück oder zumindest einen türkischen Trainer, die anderen, insbesondere Özek, einen deutschen Trainer.“ Der 30-Jährige stieg im Juli zum Sportdirektor auf – zuvor arbeitete er von 2021 bis zum vergangenen März als Scout und leitender Assistent von Sportchef Simon Rolfes bei Bayer Leverkusen.
Kartal und die vier genannten Kandidaten aus Deutschland sind aber laut Karacan nicht die einzigen. „Es gibt noch zwei weitere Optionen: Ein neuer Name ist der ebenfalls in Leverkusen gehandelte Ange Postecoglou und der andere ist Ex-Milan-Coach Sérgio Conceição. Der Portugiese ist das Hauptziel von Sadettin Saran, der Ende des Monats für das Präsidentenamt kandidiert.“ Saran hatte zudem angekündigt, Volkan Demirel und Aykut Kocaman zurückholen zu wollen – beide sind ebenfalls Trainer, Kocaman soll aber ein Angebot als Leiter der Fußballabteilung vorliegen. In türkischen Medien wird zudem über den früheren italienischen Nationalcoach und Napoli-Meistermacher Luciano Spalletti spekuliert.
VfB Stuttgart: Hoeneß kritisierte Kaderplanung
Fener-Kandidat Hoeneß hatte seinen Vertrag im März bis 2028 verlängert, eine Ausstiegsklausel soll in dem Arbeitspapier nicht verankert sein. Zuletzt hatte der 43 Jahre alte Neffe von Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß ungewohnt deutlich seine Kritik gegenüber der sportlichen Führung zum Ausdruck gebracht. Grund dafür war der Verkauf von Nick Woltemade (23) für 85 Millionen Euro nach Newcastle, was die Kaderplanung des VfB-Trainers durcheinander brachte. Ein Abschied aus Stuttgart so kurz nach Saisonstart ist dennoch unwahrscheinlich.
Auf Hoeneß‘ Kritik angesprochen betonte VfB-Sportvorstand Fabian Wohlgemuth, dass er nicht das Gefühl habe, ein „Feuer löschen“ zu müssen. „Daran denkt überhaupt keiner.“