Donald Trump und Jeffrey Epstein: Was im frisch veröffentlichten Datensatz steht

Donald Trump und Jeffrey Epstein: Was im frisch veröffentlichten Datensatz steht


Verstorbener Sexualstraftäter

Was im frisch veröffentlichten Epstein-Datensatz über Trump steht

Donald Trump und Jeffrey Epstein waren einst befreundet, aber wie eng? In dem nun veröffentlichte Teil der Gerichtsakten tauchen Details auf, die den US-Präsidenten nervös machen könnten. Ebenso wie den Ex-Prinzen Andrew.

Fotos und Unterlagen in Epsteins Stadthaus in Manhattan

Fotos und Unterlagen in Epsteins Stadthaus in Manhattan


Foto:

U.S. Justice Department / REUTERS


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Justizministerin Pam Bondi ist eine treue Trump-Anhängerin, ihr Haus ist daran interessiert, alle potenziellen Vorwürfe an Trump schon im Vorfeld auszuhöhlen. »Wenn die Behauptungen auch nur einen Funken Glaubwürdigkeit hätten, wären sie sicherlich bereits gegen Präsident Trump als Waffe eingesetzt worden.« Das Ministerium teilte nicht mit, welche Dokumente es genau beanstandet.

Aber was über Trump steht nun drin in den neu veröffentlichten Dokumenten? Klare Hinweise auf ein kriminelles Verhalten des Präsidenten gibt es offenbar zunächst nicht. Einige der Schriftstücke, Videos und Fotos wirken aber dennoch brisant.

  • In einer E-Mail von 2020 schreibt ein Bundesstaatsanwalt, dass der Name von Trump in den Flugprotokollen von Jeffrey Epsteins Privatjet »viel häufiger auftauchte, als bisher berichtet wurde (oder uns bekannt war)«. Zwischen 1993 und 1996 sei er mindestens achtmal als Passagier in Epsteins Jet aufgeführt, darunter offenbar auch Fälle, in denen junge Frauen zu den Mitreisenden gehörten.

  • In einem handschriftlichen Brief von 2019, den wahrscheinlich Epstein geschrieben hat, beschwert sich der Autor gegenüber dem früheren Sportarzt Larry Nassar, der wegen sexuellen Missbrauchs von mehr als 250 Athletinnen verurteilt wurde: Sie beide wegen Sexualvergehen inhaftiert, während »der Präsident unsere Vorliebe für junge, attraktive Mädchen teilt«. In dem Brief heißt es weiter: »Wenn eine junge Schönheit vorbeiging, liebte er es, sie zu ›begrapschen‹«. Ob das Schreiben wirklich von Epstein stammt, lässt sich nicht überprüfen.

Mutmaßlich von Epstein geschriebener Brief an Nassar

Mutmaßlich von Epstein geschriebener Brief an Nassar


Foto: U.S. Justice Department / REUTERS

Trump hatte seine Verwicklung in die Epstein-Affäre am Montag erneut heruntergespielt. »Alle waren mit diesem Mann befreundet«, sagte er zu Reportern. Nach Trumps eigener Darstellung hatte er sich mit seinem früheren Nachbarn Epstein überworfen, als dieser Mädchen und junge Frauen aus seinem Club Mar-a-Lago in Florida abwarb.

Der bis in höchste Kreise vernetzte Finanzberater und Millionär Epstein war 2019 tot in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden worden, nach offiziellen Angaben beging der verurteilte Sexualstraftäter Suizid. Ihm wurde vor seinem Tod vorgeworfen, mehr als tausend Mädchen und Frauen missbraucht und teils an Prominente weitergereicht zu haben.

Neue E-Mails bringen Ex-Prinz Andrew in Bedrängnis

In den kürzlich veröffentlichten Akten sind auch E-Mails aufgetaucht, die den ehemaligen britischen Prinzen Andrew erneut belasten könnten. Es handelt sich um Nachrichten zwischen Epsteins verurteilter Komplizin Ghislaine Maxwell und einer Person, die mit dem Initial »A« signiert.

In einer E-Mail vom August 2001 von besagtem »A« heißt es, er sei »hier oben im Balmoral Summer Camp für die königliche Familie«, ein offensichtlicher Verweis auf das schottische Anwesen, auf dem die königliche Familie traditionell ihre Spätsommerferien verbringt. »A« schrieb: »Wie läuft es in LA? Hast du mir ein paar neue unanständige Freunde gefunden?«

Der Verfasser gibt außerdem preis, er habe »die RN« verlassen und verweist auf die Herausforderungen, sich um »die Mädchen« zu kümmern. Andrew Mountbatten-Windsor, wie er nach dem Entzug jeglicher Adelstitel heißt, schied 2001 aus der Royal Navy aus und hat zwei Töchter. Zu den neu veröffentlichten E-Mails hat er bislang keine Stellungnahme abgegeben.

Kein strafbares Verhalten erkennbar in den bisher veröffentlichten Dokumenten

Bisher von der Trump-Regierung veröffentlichte Fotos aus den Epstein-Akten hatten vor allem den früheren Präsidenten Bill Clinton von der Demokratischen Partei gezeigt.

Auch andere als »links« geltende Prominente waren darauf zu sehen, wie etwa Regisseur Woody Allen, Rolling-Stones-Sänger Mick Jagger oder Microsoft-Gründer Bill Gates. Ein strafbares Verhalten ist in keinem der Fälle zu erkennen.

Eine Liste der genannten Prominenten finden Sie hier .

Grundlage für die Veröffentlichung der Epstein-Akten ist ein vom Kongress gegen Trumps Willen beschlossenes Transparenzgesetz. Obwohl die Frist zur Freigabe nahezu aller Dokumente am vergangenen Freitag auslief, gab die Regierung zunächst nur einen Teil mit zahlreichen Schwärzungen frei. Sie begründete dies mit den hohen Auflagen zum Opferschutz.

Bei der Veröffentlichung kam es zudem zu Ungereimtheiten. Einige Dokumente waren zunächst auf der Website des Justizministeriums zu sehen, verschwanden dann aber vorübergehend wieder. Dazu gehörten auch Fotos, auf denen Trump zu sehen war .

Die oppositionellen Demokraten beschuldigten den Präsidenten, sich mit der verzögerten Aktenfreigabe selbst schützen zu wollen. Der Minderheitsführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, sprach in einem Antrag von »eklatanter Vertuschung« und forderte rechtliche Schritte.

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