Was Ehefrau Joan mit Chris Reas (†74) Welthit zu tun hat
Chris Rea (†74) ist tot. Die Stimme von „Driving Home for Christmas“. BUNTE.de erzählt euch die Geschichte hinter dem Hit.
Chris Rea (†74) ist tot. Der Mann, der uns mit „Driving Home for Christmas“ einen der schönsten Weihnachtssongs überhaupt geschenkt hat. Seine Familie macht die Todesmeldung am 22. Dezember publik, nur wenige Stunden vor Heiligabend. An einem Tag, an dem viele Menschen im Auto sitzen, um zu ihren Liebsten zu gelangen. Damit sie Weihnachten Zuhause feiern können. Ausgerechnet.
„Driving Home for Christmas“-Sänger Chris Rea ist gestorben
Der britische Sänger hinterlässt zwei Töchter, Josephine (*1983) und Julia (*1989). Und sie: Joan Lesley, seine große Liebe. Die beiden verliebten sich mit süßen 16 Jahren ineinander. Seit 1968 war das Paar verheiratet gewesen. Und Joan war es auch, die dabei war, als Chris Rea die Idee zu seinem Welthit kam.

Was Ehefrau Joan mit „Driving Home for Christmas“ zu tun hat
In „Driving Home for Christmas“ geht es um jemanden, der für Weihnachten nach Hause fährt. Klar, das wissen wir alle. Doch was viele wie selbstverständlich mitsingen, ohne dabei auf den Text zu achten, das ist eine Geschichte, die sich genauso zugetragen hat. Das ist Chris Reas Geschichte.
Acht Jahre bevor er seinen Welthit schließlich veröffentlichte, Ende der 70er also, saß er mit seiner Frau Joan im Auto. Auf dem Weg nach Hause. In einem Interview mit BBC erzählte er einst: „Es war kurz vor Weihnachten. Meine Frau hatte mich aus London abgeholt, mit ihrem kleinen Auto, einem Mini. Das war billiger als mit dem Zug zu fahren. Aber es war ein furchtbarer Verkehr in der Stadt. Wir gerieten in einen Stau. Um mich herum sah ich all diese schlecht gelaunten Typen in ihren Autos. Und da fing ich einfach an zu singen.“
Hört genau hin! Chris Rea singt über sich und seine Liebste …
Er sang von Erinnerungen an die lieben Gesichter, die zu Hause auf ihn und seine Frau warteten und mit denen sie das Weihnachtsfest feiern wollten. Doch die Fahrt nach Hause, sie wollte einfach kein Ende nehmen. Statt in die geliebten „Gesichter“ blickten die beiden auf die Rücklichter vorausfahrender Autos. Ein Stau verzögerte das Wiedersehen, es schien, als seien sie nicht die einzigen, die für Weihnachten nach Hause fuhren.
Aber Chris Rea blieb zuversichtlich: „But soon there’ll be a freeway“, bald fließt wieder der Verkehr, der ihn schließlich ans Ziel bringen wird. Dort könne er dann endlich den „holy ground“ betreten, den heiligen Boden des Zuhauses, wo er alle Gesichter, also seine Familie, endlich wiedersieht.

Warum Chris Rea „Driving Home for Christmas“ erst Jahre später veröffentlichte
Chris Rea summte immer wieder vor sich hin. „Dann, wann immer die Straßenlaternen ins Auto schienen, begann ich, den Text aufzuschreiben.“
Den Text hatte er also. Doch der Song, er sollte noch acht Jahre auf seinen großen Moment warten. Zunächst hätte er ihn nämlich in eine „alte Kiste mit lauter unfertigen Sachen“ gelegt. Zuwider war ihm die Idee, einen einfachen Weihnachtssong zu veröffentlichen – schließlich sei er ein „ernsthafter Musiker“. Jahre später kam ihm der Text wieder in die Hände. Gemeinsam mit einem Kollegen überlegte er sich eine Melodie dazu. „Ich kehrte zu meiner Kiste zurück, und die Worte (…) passten perfekt.“ Doch die Skepsis blieb. Der Song erschien zunächst als B-Seite, bevor er, wiederum später, neu arrangiert und 1986 schließlich als Weihnachtslied veröffentlicht wurde. Zum Glück!
Und fast vierzig Jahre später läuft der Song noch immer, begleitet Menschen auf ihrem Weg nach Hause. Vielleicht an diesem Montag, den 22. Dezember, mit ein bisschen mehr Melancholie als sonst.



