Orkane und Überschwemmungen: Wütet dieser Wintersturm auch bald bei uns?

Orkane und Überschwemmungen: Wütet dieser Wintersturm auch bald bei uns?

Hochwassergefahr. Entwurzelte Bäume. Warnmeldungen auf den Handys der Menschen. Kurz nach Weihnachten fegten am Samstag und Sonntag Orkanböen sowie teils heftiger Regen und Schnee über Europa hinweg.

Unter anderem der Himmel über Málaga in Spanien verdunkelte sich, Starkregen setzte Straßen unter Wasser. In Skandinavien brachte Wintersturm „Johannes“ am Samstag den Alltag vieler Menschen durcheinander. In Schweden starben drei Menschen im Alter zwischen 50 und 70 durch umstürzende Bäume. In Norwegen, Schweden und Finnland waren zeitweise mehr als 140.000 Haushalte ohne Strom. Am Sonntag ließ der Sturm nach. Doch der Strom soll bei allen Betroffenen wohl erst am Montag wieder fließen.

Angst vor Hochwasser

Auch in Polen spitzt sich die Lage zu. An der Ostseeküste und an der sogenannten „Toten Weichsel“, einem alten Mündungsarm des Weichsel-Flusses, wächst die Gefahr. Der Fernsehsender „TVN24“ berichtet, dass Stürme in der Danziger Bucht die Fließrichtung des Flusses verändert hätten. „Dies führt zu einem Rückstau und damit zu einem gefährlichen Anstieg des Wasserstands in den Flüssen“, sagte eine Reporterin des Senders. Die Sorge vor Hochwasser wächst.

Spanien, Polen, Skandinavien: Wintersturm zieht über Europa

Sturm „Johannes“ schneite viele Straßen in Nordschweden ein

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Quelle: Pontus Lundahl/TT News Agency/AP/dpa

Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net erklärt gegenüber BILD die Ursache: „Der Übeltäter ist ein Tiefdruckgebiet über Polen, das viel Wind mit sich gebracht hat. Teilweise 70 bis 90 Kilometer pro Stunde waren das – auf den Bergipfeln auch bis zu 130 km/h, also volle Orkanstärke.“

Hoch schützt Deutschland

Fegt der Sturm auch bald über Deutschland hinweg? Jung gibt Entwarnung. Deutschland habe aktuell einen Sturm-Schutzengel. Ein Hochdruckgebiet über Großbritannien hält laut Jung „mit voller Kraft“ dagegen. Es verhindere, dass der Sturm weiter nach Deutschland ziehe. Wind wird kommen, an der Nordseeküste auch einige Sturmböen, meldet der Deutsche Wetterdienst. Aber kein wütender Sturm. Für Polen bedeutet das aber auch: Das Wetter bleibt nahezu stehen. „Das ist wie eine ausgeglichene Wippe – auf beiden Seiten ist gleich viel Gewicht. Da passiert gar nichts“, sagt Jung. Das Tief drückt, das Hoch drückt zurück.

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Für Deutschland hat die Wetterlage dennoch Folgen. Das Tief habe eine Nordlage ausgelöst, so Jung. „Das ist die eisige Kälte, die in den nächsten Tagen und auch über Silvester und Neujahr ungemütlich nach Deutschland ziehen wird. Vor allem im Norden und Osten.“

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