Die Zeit läuft – ab: Der Libanon steuert mit dem Jahresende auf eine Phase der Ungewissheit zu. Am 31. Dezember endet eine wichtige Frist, auf die sich Israel und die libanesische Regierung unter Vermittlung der Vereinigten Staaten geeinigt haben. Demnach muss sich die von Iran unterstützte Schiitenmiliz Hisbollah bis dahin entwaffnen lassen.
Konkrete Schritte in diese Richtung sind allerdings nicht sichtbar. Hisbollah-Chef Naim Kassim bezeichnete die Pläne als »Entwaffnungsprojekt« der USA und Israels. »Wir werden uns nicht ergeben und wir werden unser Land verteidigen«, sagte Kassim unlängst in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache. Die Hisbollah habe sich anders als Israel an die Bedingungen der geltenden Waffenruhe gehalten.
Die Hisbollah und Israel lieferten sich nach Beginn des Gazakriegs im Oktober 2023 einen parallel laufenden Krieg, in dem die Hisbollah und ihr wichtigster Unterstützer Iran stark geschwächt wurden. Trotz einer inzwischen geltenden Waffenruhe greift Israels Militär fast täglich im Libanon an. Das Ziel: Die Kampfkraft der Schiitenmiliz soll verringert werden. Seit Inkrafttreten der Waffenruhe wurden im Libanon mehr als 300 Menschen getötet, nach Uno-Angaben darunter mehr als 100 Zivilisten.



