Wie sicher bin ich nach dem letzten Drink noch unterwegs? Wer nach dem Feiern, Grillen oder dem Glas Wein zum Abendessen noch ins Auto steigen will, steht oft vor einer unsicheren Entscheidung. Alkoholtester für den Hausgebrauch versprechen schnelle Gewissheit – doch halten sie auch, was sie versprechen? AUTO BILD hat verschiedene Modelle unter die Lupe genommen – und die Hälfte fiel durch!
Testsieger:ACE AF-33 Alkotester pustet alle weg!
Sehr hohe Messgenauigkeit und gute Ausstattung bringen den Testsieg für den ACE AF 33. Der obendrein faire Preis bedeutet gleichzeitig das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch die Anwendungsfreundlichkeit lässt keine Wünsche offen. Einzig bei der Anleitung dürfte das Gerät von ACE noch etwas ausführlicher sein.
Der ACE AF 33 wird außerdem auch Preis-Leistungs-Sieger. Er liefert exakte Messergebnisse und taugt bestens für eine effektive Selbstkontrolle.

(Foto: Sven Krieger/AUTO BILD)
Das Wichtigste in Kürze
- Große Unterschiede bei der Messgenauigkeit: Einige Geräte liefern erstaunlich präzise Werte – andere sind im Ernstfall unbrauchbar und können zur Gefahr werden.
- Billig heißt oft ungenau: Besonders günstige Alkoholtester versagen häufig bei der zuverlässigen Einschätzung des Atemalkohols.
- Labor- und Praxistest kombiniert: Die Geräte wurden sowohl unter kontrollierten Bedingungen als auch im Alltag nach Alkoholkonsum geprüft.
- Nicht jeder Tester ist vertrauenswürdig: Wer sich auf ungenaue Geräte verlässt, riskiert Fehlentscheidungen – und im schlimmsten Fall den Führerschein oder Menschenleben.
Dem Testsieger auf den Fersen:Trendmedic ist Vizemeister der Vernunft
Der Trendmedic überzeugte im Test mit hoher Messgenauigkeit und einfacher Bedienung. Das Gerät arbeitet mit einem elektrochemischen Sensor, der in puncto Zuverlässigkeit mit dem Testsieger mithalten kann. Die Ausstattung ist solide, das Display gut ablesbar, und auch die Reaktionszeiten sind erfreulich kurz.
Mit einem Preis von knapp 100 Euro liegt der TM-2000 leicht über dem Niveau des besten Testgeräts – bietet dafür aber ebenfalls ein hohes Maß an Sicherheit bei der Selbstkontrolle. Insgesamt reicht das für eine sehr gute Note.
Der Smarte:BacTrack C8 kann nicht restlos überzeugen
Der BacTrack C8 wirkt auf den ersten Blick modern und durchdacht: Er lässt sich per App mit dem Smartphone verbinden und bietet dort Zusatzfunktionen wie Promille-Prognosen oder ein Trinktagebuch. In der Praxis konnte er aber nicht restlos überzeugen.
Zwar ist die Handhabung komfortabel und das Design kompakt, doch bei der Messgenauigkeit zeigte der C8 Schwächen – besonders im Vergleich zu den Top-Geräten im Test. Wer mehr Wert auf technische Spielereien als auf absolute Präzision legt, wird hier fündig. Für eine verlässliche Promillekontrolle ist Zurückhaltung angebracht.
Das Schlusslicht:Sonwee Mini-Alkoholtester torkelt
Der Sonwee Mini-Alkoholtester gehört zu den preisgünstigsten Geräten im Test – mit deutlichen Nachteilen bei der Genauigkeit. Trotz handlichem Format und unkomplizierter Bedienung zeigte der Tester im Labor erhebliche Abweichungen vom tatsächlichen Promillewert, häufig mit viel zu niedrigen Anzeigen.
Eine verlässliche Einschätzung der Fahrtüchtigkeit ist so nicht möglich. Statt für Sicherheit zu sorgen, vermittelt das Gerät ein falsches Gefühl von Kontrolle. Als Partyspiel vielleicht einsetzbar – für verantwortungsbewusste Selbsttests jedoch ungeeignet.
So testen wir:Der Test der Tester
Das wichtigste Testkriterium war die Messgenauigkeit – schließlich soll ein Alkoholtester möglichst genau anzeigen, was Sache ist. Dafür kam im Labor des Messtechnikunternehmens Dräger ein spezielles Analysegerät zum Einsatz, das eine menschliche Lunge nachahmt. Es pustete exakt 0,84 Promille Atemalkohol in die Tester – und zeigte gnadenlos, wie sehr die Messwerte vom Soll abwichen. Wer zu stark danebenlag, kassierte null Punkte.
Aber auch der Praxistest kam nicht zu kurz: Jeder Tester musste zusätzlich mit echter Atemluft klarkommen. Vor jeder Messung sprühte der Proband ein alkoholhaltiges Spray in den Mund – so wurde simuliert, was viele Nutzer unbewusst falsch machen: Restalkohol im Rachen kann nämlich die Werte verfälschen.

(Foto: Sven Krieger/AUTO BILD)
Abgerundet wurde der Test durch die Bewertung von Verarbeitung, Lieferumfang und Bedienung. Und natürlich ging’s auch raus ins echte Leben: Nach Bier, Wein und Schnaps zeigte sich, wie gut die Geräte unter realen Bedingungen funktionieren – oder eben nicht.
Testergebnisse im Überblick:Die Hälfte fiel durch!
Zwei Geräte schnitten im Test mit sehr gut ab, zwei weitere landeten im befriedigenden Bereich – der Rest fiel durch. Damit ist die Auswahl für alle, die auf präzise Messergebnisse setzen, schnell getroffen.
Nur die beiden Top-Modelle lieferten wirklich verlässliche Werte zur Einschätzung der Fahrtüchtigkeit. Bei den Schlusslichtern war dagegen nichts zu holen: Wer hier vertraut, riskiert im Ernstfall nicht nur Ärger, sondern auch gefährliche Fehleinschätzungen. Diese Geräte sind höchstens als Gag für die nächste Party zu gebrauchen – aber nicht für den Straßenverkehr.
Unser Fazit:Große Unterschiede in der Messgenauigkeit
Die gute Nachricht zuerst: Ein zuverlässiger Alkoholtester für unterwegs muss kein Vermögen kosten. Schon unterhalb der 100-Euro-Marke gibt es Geräte, die präzise und sicher messen. Aber Vorsicht bei Billigmodellen: Diese sind oft ungenau und eignen sich höchstens als Partyspielerei – für eine seriöse Einschätzung der Fahrtüchtigkeit sind sie unbrauchbar.
Qualitativ hochwertige Tester arbeiten mit elektrochemischen Sensoren, wie sie auch in professionellen Geräten verwendet werden. Günstige Modelle setzen dagegen auf einfache Halbleitersensoren, die oft stark schwanken und eher raten als messen.
Kritisch wird es, wenn ein Gerät zu niedrige Werte anzeigt – wie im Test bei einigen der schlechtesten Modelle beobachtet. Solche Fehlanzeigen können gefährliche Fehleinschätzungen verursachen und im schlimmsten Fall zum Führerscheinverlust oder einem Unfall führen. Eine häufige Ursache: lange Lagerzeiten, die unkalibrierte Sensoren unzuverlässig machen. Viele hochwertige Tester bieten daher einen Eichservice an.
Und generell gilt: Schon bei geringen Promillewerten lieber auf Nummer sicher gehen – auch wer unter der gesetzlichen Grenze bleibt, kann bei einem Unfall mithaften, wenn Alkohol im Spiel war.
FAQ:Häufige Fragen zu Alkoholtestern
Welcher ist der beste Alkoholtester?
Wie funktioniert ein Alkoholtester
Was für Alkoholtester benutzt die Polizei?
Hinweis
Dieser Produkttest wurde von der Firma Dräger aus Lübeck unterstützt. Dräger produdziert unter anderem Alkoholtestgeräte für die Polizei. Unsere Standards zu Transparenz und journalistischer Unabhängigkeit finden Sie hier.
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