Anschlag in Sydney: Rabbi als erstes Terroropfer von Bondi beerdigt

Anschlag in Sydney: Rabbi als erstes Terroropfer von Bondi beerdigt
Prozession bei der Trauerfeier für getöteten Rabbi in Sydney

Prozession bei der Trauerfeier für getöteten Rabbi in Sydney


Foto: Hollie Adams / REUTERS

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Drei Tage nach dem Terrorangriff auf ein jüdisches Fest in Sydney ist das erste der insgesamt 15 Todesopfer beerdigt worden. In den Morgenstunden wurde die Trauerfeier von Rabbi Eli Schlanger im jüdischen Gemeindezentrum Chabad of Bondi abgehalten – nur rund einen Kilometer vom Ort des Anschlags am berühmten Bondi Beach entfernt. Die Veranstaltung fand unter schweren Sicherheitsvorkehrungen statt.

Der 41-Jährige war laut Medienberichten Vater von fünf Kindern, darunter ein Neugeborenes. Er hatte die Veranstaltung »Chanukah by the Sea«, während der sich der Anschlag ereignete, organisiert. Schlanger war für die jüdische Chabad-Gemeinde in Bondi tätig. Sie ehrte ihn als jemanden, der unermüdlich dafür arbeitete, das jüdische Leben in der lokalen Gemeinschaft zu unterstützen.

Die Opfer hatten an dem weltberühmten Strand eines der wichtigsten Feste im Judentum gefeiert. Chanukka bedeutet so viel wie »Einweihung«, mit dem Fest wird der Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem gedacht. Der Tempel ist für Jüdinnen und Juden ein wichtiges Heiligtum (hier lesen Sie mehr über die Bedeutung des Festes).

Zur Trauerfeier für Schlanger kamen viele politische Gäste, darunter der ehemalige Premierminister Scott Morrison.

Bei dem Anschlag am Sonntag hatten zwei Angreifer 15 Menschen getötet und Dutzende verletzt. 22 Verletzte werden weiterhin im Krankenhaus behandelt, neun Patienten befinden sich in kritischem Zustand. (Mehr zu den Opfern des Anschlags lesen Sie hier .)

Bei den Angreifern handelte es sich um einen 50-jährigen Mann und seinen 24-jährigen Sohn. Der Vater wurde von Sicherheitskräften am Tatort erschossen, sein Sohn festgenommen und mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Noch heute soll er laut dem australischen Rundfunksender ABC von der Polizei vernommen werden.

Er hatte seit längerer Zeit Verbindungen zu einem australischen Netzwerk von Unterstützern der Terrororganisation »Islamischer Staat« (IS) gehabt. Nach Darstellung des australischen Premierministers Anthony Albanese waren die Täter von der Terrororganisation beeinflusst. »Es scheint, dass der Anschlag durch die Ideologie des IS motiviert war«, sagte Albanese zu ABC Sydney.

Täter offenbar zum IS-Training auf den Philippinen

Die Philippinen bestätigten mittlerweile, dass die beiden Täter dort einen Monat vor dem Attentat eingereist sind, wie Regierungssprecherin Claire Costa sagte. Ziel der Reise sei Davao auf der Insel Mindanao gewesen, wo IS-Gruppen aktiv sind.

Nach Angaben der Einwanderungsbehörde in Manila stammt der Vater aus Indien und hat einen Wohnsitz in Australien, der Sohn wurde demnach in Australien geboren. Die Polizei im indischen Bundesstaat Telangana bestätigte, dass der Vater, Sajid Akram, indischer Herkunft war und aus der Stadt Hyderabad in Zentralindien stammte.

In Davao hätten die beiden eine »militärähnliche Ausbildung« erhalten, berichtete ABC unter Berufung auf Quellen der Sicherheitsbehörden. Die Philippinen sind eines der wenigen Länder mit einer anhaltenden Präsenz des IS, wie die australische Zeitung »Sydney Morning Herald« schreibt. (Mehr zu den Tätern von Bondi lesen Sie hier .)

Unklar blieb zunächst, was genau Vater und Sohn in Davao gemacht haben. Sie hätten sich dort vom 1. bis zum 28. November aufgehalten und seien dann über Manila zurück nach Sydney geflogen, sagte eine Sprecherin der Einwanderungsbehörde in Manila. Der Vater benutzte ihren Worten zufolge für die Einreise seinen indischen Reisepass, der Sohn seinen australischen Pass.

Der »Islamische Staat« ist auf den Philippinen über lokale dschihadistische Gruppen wie die Maute-Gruppe, Abu Sayyaf, Dawlah Islamiyah und die Bangsamoro Islamic Freedom Fighters aktiv.

Der Kampf um die Stadt Marawi im Jahr 2017 markierte den Höhepunkt des IS-Einflusses auf Mindanao im Süden des südostasiatischen Inselstaats. Verschiedene militante Gruppierungen aus den Inselprovinzen Mindanaos schlossen sich damals zu einer Kampftruppe zusammen, die zeitweise das wirtschaftliche Zentrum der einzigen islamischen Stadt der Philippinen besetzte.

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