Neue Hinweise im Fall Charlie Kirk
FBI veröffentlicht Video von fliehendem Tatverdächtigen
Bei der Suche nach dem Todesschützen von Charlie Kirk verdichten sich die Hinweise auf einen Verdächtigen. Laut FBI gibt es womöglich DNA-Proben am Tatort, ein Video zeigt den Mann zudem beim Sprung von einem Gebäude.

Verdächtiger beim Sprung vom Dach eines Gebäudes auf dem Campus der Utah Valley University
Foto: FBI / REUTERS
Die US-Polizeibehörden suchen weiter nach einem Mann, der den rechten Aktivisten Charlie Kirk bei einer Veranstaltung an der Utah Valley University erschossen hat. In einer etwa zehnminütigen Pressekonferenz informierten die Ermittler am späten Donnerstagabend (Ortszeit) über ein neues Video, das den mutmaßlichen Schützen dabei zeigt, wie er von einem Dach eines Unigebäudes springt und dann zu Fuß weiter flüchtet.
Den Ermittlern in Utah zufolge soll der Mann beim Sprung von dem Dach Abdrücke seiner Hand und weitere Spuren hinterlassen haben, die womöglich DNA enthalten könnten. Anhand von Schuhabdrücken gehe man davon aus, dass der Mann Schuhe der Marke Converse getragen habe, sagte ein Vertreter des Utah Department of Public Safety bei der Pressekonferenz.
Bereits kurz nach dem Attentat am Mittwoch war eine Person in den Mittelpunkt gerückt, die direkt nach dem tödlichen Schuss auf Kirk auf dem Dach eines benachbarten Gebäudes davongerannt war. Inzwischen hat das FBI im Rahmen einer Öffentlichkeitsfahndung auch Fotos eines Verdächtigen veröffentlicht, bei dem es sich um den mutmaßlichen Schützen handeln soll. Die mutmaßliche Tatwaffe wurde bereits in einem nahe gelegenen Waldstück gefunden.
Man erhoffe sich Hinweise zur Identifizierung des Mannes, hieß es in dem Aufruf. Die US-Bundespolizei teilte zudem mit, dass sie eine Belohnung von bis zu 100.000 US-Dollar (rund 85.000 Euro) für Hinweise aussetze, die zur Identifizierung oder Festnahme von einem oder mehreren möglichen Verantwortlichen führen.
Man habe »keine Ahnung«, ob sich der Verdächtige weiter im Bundesstaat Utah oder bereits außerhalb aufhalte, teilte ein Sprecher des Utah Department of Public Safety dem Sender NBC News mit. Allerdings habe man »Personen von Interesse und Hinweise, die über die Hotline eingehen und die weit verstreut sind.«
Laut Utahs Gouverneur Spencer Cox sind im Zusammenhang mit dem Attentat auf Charlie Kirk bereits mehr als 7000 Hinweise bei der Bundespolizei FBI eingegangen. »Ohne die Hilfe der Öffentlichkeit können wir unsere Arbeit derzeit nicht machen«, sagte Cox.
Der 31-jährige Kirk galt als enger Vertrauter von US-Präsident Donald Trump und prominenter Vertreter von dessen Make-America-Great-Again-Bewegung (MAGA). Er war zudem Gründer und Vorsitzender der rechten Organisation Turning Point USA.
Kirk war am Mittwoch bei einer Veranstaltung vor rund 3000 Menschen an der Universität im konservativen Bundesstaat Utah mit einem Schuss getötet worden. Den Ermittlern zufolge war der Täter wenige Minuten vor Beginn der Veranstaltung auf dem Campus eingetroffen und auf ein nahe gelegenes Dach gestiegen. Der Schütze befand sich laut ersten Schätzungen etwa 130 Meter von der Bühne entfernt.
FBI-Direktor Patel in Utah eingetroffen
Der Mordanschlag auf Kirk ist nicht nur wegen dessen Nähe zu Präsident Trump politisch extrem aufgeladen. Trump hatte die Meldung vom Tod Kirks selbst verkündet und die »radikale Linke« für die Tat verantwortlich gemacht: Diese habe jahrelang »wunderbare Amerikaner wie Charlie« mit Nazis und Massenmördern verglichen. »Diese Art der Rhetorik ist direkt verantwortlich für den Terrorismus, den wir heute in unserem Land sehen«, behauptete Trump.
Dass der Fall auch für die Ermittlungsbehörden derzeit oberste Priorität hat, zeigt die Anreise des FBI-Direktors Kash Patel nach Utah. Patel steht unter besonderer Beobachtung, weil er bereits kurz nach dem Attentat verkündet hatte, man habe einen Verdächtigen gefasst. Dieser wurde nach einer Befragung jedoch schnell wieder freigelassen. Seitdem dauert die Suche nach dem Täter an.
Derweil stellen Politiker bereits Forderungen auf, wie mit dem Täter zu verfahren sei, sollte dieser ergriffen werden.
Utahs Gouverneur Cox sagte etwa, man werde auf die Todesstrafe drängen, sollte der Verdächtige gefunden werden. »Wir haben mit unseren Anwälten zusammengearbeitet und alles Notwendige vorbereitet – eidesstattliche Erklärungen, damit wir in diesem Fall die Todesstrafe beantragen können«, sagte Cox. »Und das wird hier im Bundesstaat Utah geschehen.«