Die Aktion war offenbar politisch motiviert: Nach einer mutmaßlich propalästinensischen Farbattacke am Auswärtigen Amt in Berlin-Mitte meldet die Polizei fünf Festnahmen.
Zwei Frauen hätten die Fassade des Ministeriums mit roter Farbe übergossen, sagte ein Polizeisprecher in einem Video auf X. Eine weitere Frau und ein Mann hätten zudem einen Schriftzug auf dem Boden hinterlassen. Alle vier seien von der Bundespolizei festgenommen worden. Der Fünfte sei ein Passant, der die Polizei habe stören wollen und einem Beamten die Hand weggeschlagen habe. Der Einsatz begann demnach um 13.15 Uhr.
Reporter der Nachrichtenagentur dpa filmten auf dem Platz gegenüber dem Auswärtigen Amt eine aufgebrachte Menschenmenge und Polizisten, die mehrere Demonstranten wegtrugen. Die Demonstranten schrien »Shame on you« (Schämt euch) und Parolen wie »Ganz Berlin hasst die Polizei«. Auch »Viva Palestina« und »Intifada Revolution« wurde skandiert.
Anlass sind offenbar die jüngsten Geschehnisse um die Flotte Global Sumud Flotilla, mit der Aktivisten Hilfsgüter in den abgeriegelten Gazastreifen bringen wollten. Am Mittwoch hatten israelische Soldaten damit begonnen, einige der Boote zu stoppen. Den Aktivisten zufolge wurden mehrere Boote geentert. Dabei wurde wohl auch Greta Thunberg in Gewahrsam genommen.
Mit den Booten wollen die Aktivisten eine symbolische Menge Hilfsgüter und Lebensmittel in den Gazastreifen bringen. Die Flottille besteht aus mehr als 40 zivilen Booten mit Parlamentariern, Anwälten und Aktivisten, darunter Greta Thunberg. Auch Menschen aus Deutschland beteiligen sich an der Aktion.
Das Angebot Israels, die Hilfsgüter zu einem israelischen Hafen zu bringen und dann auf dem Landweg in den Gazastreifen zu transportieren, hatten die Aktivisten demnach abgelehnt.