Die Staatsanwaltschaft will fünf Raubüberfälle im Prozess gegen die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette nicht weiter verhandeln. Nach Angaben einer Gerichtssprecherin haben die Ankläger am Mittwoch einen entsprechenden Antrag im Landgericht Verden eingereicht. Ziel der Maßnahme sei es demnach, möglichen Zeugen eine Aussage vor Gericht zu ersparen.
Über den Antrag, der das Verfahren auch beschleunigen könnte, hatte zuvor das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Konkret wegfallen sollen die Vorwürfe zu Raubüberfällen in Löhne, Celle, Stade, Elmshorn und Northeim. Eine Entscheidung über den möglichen Wegfall der Anklagepunkte könnte es schon in der nächsten Woche geben, wie die Gerichtssprecherin sagte.
Sollten die fünf Vorwürfe wegfallen, blieben acht Überfälle auf Geldtransporter und Supermärkte noch Gegenstand vor Gericht. Der Prozess gegen die 67-Jährige ist nach bisheriger Planung noch bis Mitte nächsten Jahres terminiert.
Die Staatsanwaltschaft hatte im November 2024 Anklage gegen Klette erhoben. Seit März steht sie vor Gericht, weil sie gemeinsam mit ihren mutmaßlichen Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub zwischen 1999 und 2016 mehrere Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein überfallen haben soll, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren. Dabei soll die Bande mehr als 2,7 Millionen Euro erbeutet haben. Von Klettes Komplizen fehlt weiter jede Spur.

