Der neue WM-Ball von Adidas ist da – und steht auf dem Prüfstand von BILD. Gemeinsam mit Profi-Torwart Christian Mathenia testen wir, wie gut sich der „Trionda“ wirklich spielt.
Der Ball für die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada heißt „Trionda“, was auf Spanisch so viel wie „drei Wellen“ bedeutet. Er hat die Farben Rot, Grün und Blau, sowie verschiedene Elemente, die für jeweils eines der Gastgeber-Länder stehen – Ahornblatt für Kanada, Adler für Mexiko und Stern für die USA!
Die große Frage aber lautet: Wie gut ist Trionda? Flattert er mehr als andere Bälle? Wie fühlt er sich an am Fuß und in der Hand?
BILD testete den Ball – mit Profi-Torwart Christian Mathenia (33) vom 1. FC Nürnberg!
Der erste Eindruck
Trionda sieht gut aus und fühlt sich auch gut an: Auf der Oberfläche hat er verschiedene kleine Rillen und Noppen, liegt dadurch gut in der Hand. Beim ersten Anfassen kommt direkt ein leichtes WM-Feeling auf. Mathenia findet: „Das ist optisch ein sehr cooler Ball, der macht schon was her!“
Aber jetzt rein in den Härtetest…

(Foto: BILD / Daniel Löb)
Der Sound
Die ersten Pässe zeigen schon: Der Ball ist hart und schwer, Mathenia fällt sofort auf: Der klingt beim Schießen schon anders als die Derbystar-Bälle aus der Bundesliga: „Merkt ihr das Geräusch beim Schießen?“
Der Grip
Die Reporter schießen Mathenia mit ein paar Dropkicks aus kurzer Distanz ein, der Keeper sagt direkt: „Jetzt schießt mal härter, Jungs!“ Die Bälle klatschen in seine Torwart-Handschuhe, ihm gefällt die Oberfläche des Balles: „Was auffällt, sind die geriffelten Linien im Ball. Das merkt man direkt an den Handflächen, selbst wenn man die Handschuhe anhat. Ein sehr angenehmes Gefühl. Man merkt, dass man einen besonderen Ball in der Hand hat. Was mir auch auffällt, ist, dass er mehr Grip hat im Handschuh. Dass er bei Nässe besser reagiert, das ist ein Vorteil als Torwart, die Rasen bei der WM werden ja auch vorher gewässert.“

(Foto: BILD / Daniel Löb)
Das Schussgefühl
Nicht alle Schüsse der Reporter gehen aufs Tor, aber schnell zeigt sich: Das Ding lässt sich wunderbar schießen. Harte Schüsse, Effet-Schüsse, hoch, flach – das macht richtig Bock. Mathenia will direkt selbst ein paar weite Flugbälle probieren, ist begeistert: „Er geht gut vom Fuß weg, man braucht gar nicht so viel Power dahinter hauen. Man muss gar nicht so fest schießen, damit er gut fliegt.“
Die Reporter einigen sich auf ein Shoot-out. Je fünf Schüsse vom Sechzehner. Nach dem knappen 1:2 muss der konsternierte Hüber Kollege Niedderer zum Essen einladen. Dass aber drei von insgesamt zehn Amateur-Schüssen im Tor des Profi-Keepers landen, sollte Hoffnung auf eine ganze Menge WM-Tore machen …

(Foto: BILD / Daniel Löb)
Der Flatter-Effekt
Die große Frage: Flattert der Ball mehr, weil er eine andere Oberflächen-Form hat? Zur Erklärung: Obwohl alle Fußbälle rund sind, bestehen sie aus verschiedenen geometrischen Formen. Die meisten Bälle basieren auf der Machart eines sogenannten „Ikosaeders“, der 20 Flächen beinhaltet. Der „Trionda“ besteht allerdings aus einem sogenannten „Tetraeder“ mit nur vier Flächen. Das erinnert ein wenig an den „Jabulani“ von der WM 2010 in Südafrika. Angeblich erlaubt die Form dem Ball, unberechenbarere Flugbahnen einzuschlagen.
Die BILD-Reporter schaffen es bei den Schüssen zunächst nicht so richtig, den Ball flattern zu lassen, auch wenn Mathenia schon auffällt, dass er etwas anders fliegt. Aber am Ende werden kurz mal die Rollen getauscht: Mathenia schießt aus rund 25 Metern, Reporter Niedderer steht im Tor. Und bekommt es etwas mit der Angst zu tun: Die knallharten Schüsse von Mathenia ändern kurz vorm Einschlag nochmal die Richtung.
Niedderer: „Das wirkt echt bedrohlich, wenn der Ball auf dich zuflattert. Das ist wirklich nicht einfach für den Torwart, die Hände im richtigen Moment hochzubekommen!“ Mathenia lacht nur, als dem BILD-Reporter die Bälle um die Ohren fliegen…

(Foto: BILD / Daniel Löb)
Aber: Der erfahrene Mathenia hat schon mit vielen verschiedenen Bällen gespielt, für ihn ist der Flatter-Effekt gar nicht sooo krass: „Er flattert nicht mehr als andere Adidas-Bälle aus meiner Sicht. Aber wir werden dann bei der WM sehen, ob er mehr Vorteil für Torwart oder für die Spieler ist. Die Spieler mit guter Schusstechnik werden sich sicher einiges einfallen lassen, um den Ball zum flattern zu bringen. Im Test fand ich nicht, dass er mehr flattert, aber wir werden sehen, wie es dann in der Praxis aussieht.“
Das Fazit
Mathenia gefällt der Ball rundum gut, er sagt: „,Das ist auf jeden Fall ein toller Ball! Er erfüllt alle Voraussetzungen für eine gute WM. Ich hoffe, dass er zu vielen deutschen Toren führt.“

(Foto: BILD / Daniel Löb)
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