Die neue Bahn-Chefin Evelyn Palla hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Sie plant, den Konzern massiv umzubauen und so die Qualität der Deutschen Bahn deutlich zu verbessern. »Wir drehen den Konzern auf links: Ich setze auf einen kompletten Neuanfang«, sagte Palla der »Bild am Sonntag«. »Dafür müssen wir alles anders machen als vorher.«
Für die Konzernzentrale könnte das harte Einschnitte bedeuten: »Ich überprüfe jeden Job auf den Mehrwert für unsere Kunden. Die Verwaltung muss dem Eisenbahner dienen«, so Palla. Viele Entscheidungen sollen demnach nicht mehr im Bahntower an den Schreibtischen getroffen werden: »Ich mache die Macher vor Ort zu den Entscheidern. Sie sind das Rückgrat unseres Unternehmens. Auch sie verdienen einen Neuanfang.«
Entscheidungen sollen an der Basis fallen
Das bedeute auch Veränderungen für die Chefetage und das Topmanagement. Palla kündigte an: »Mein Anspruch ist, weniger Bürokratie bei der Bahn und deutlich mehr Raum für Macherinnen und Macher zu schaffen. Entscheidungen werden zukünftig dort getroffen, wo die Verantwortung liegt, und nicht drei Etagen höher.«
Auch schmutzige Züge, schmuddelige Bahnhöfe und geschlossene, defekte Bordbistros soll es in Zukunft nicht mehr geben. »Unsere Züge und Bahnhöfe sind unsere Visitenkarte. Ich werde mich um mehr Sauberkeit und Komfort kümmern«, so Palla. In den Zügen solle es »einfach so angenehm wie möglich« sein.
Die Bahnhöfe seien ihr ebenfalls sehr wichtig. »Da stecken wir zusätzliche Kraft rein, um sie einladender zu gestalten«, erklärte Palla gegenüber der Zeitung. Für Bahnkunden soll es einen digitalen »Baustellen-Melder« geben, um die Reise besser planen können. Die Bahn-Chefin will »unsere Kunden ans Ziel bringen. Deshalb werde ich dafür sorgen, dass die Baustellen besser als bisher im DB Navigator integriert sind.«