Deutsche Bahn: Wo künftig mehr Züge fahren – und wo die Bahn das Angebot zusammenstreicht

Deutsche Bahn: Wo künftig mehr Züge fahren – und wo die Bahn das Angebot zusammenstreicht

Mit dem neuen Fahrplan, der am Sonntag (14. Dezember) in Kraft tritt, baut die Deutsche Bahn ihr Angebot im Fernverkehr deutlich aus. Auf zahlreichen Hauptachsen sollen bald so viele Züge fahren wie sonst nur im Nahverkehr: 21 Städte sind künftig im Halbstundentakt miteinander verbunden – doppelt so viele wie bisher.

Vor allem auf Strecken wie Hamburg–Hannover–Kassel, Berlin–Halle–Erfurt oder Erfurt–Nürnberg–München sollen Reisende von kürzeren Wartezeiten und günstigeren Anschlüssen profitieren. Auf manchen Strecken sinkt die Reisezeit laut Bahn um bis zu 30 Minuten.

Wegen schwacher Nachfrage streicht die Bahn auf mehreren IC-Strecken das Angebot zusammen. Zwischen Magdeburg und Hannover etwa entfallen werktags frühmorgens und am späteren Abend Verbindungen. Auch das Angebot auf der Strecke Leipzig – Jena – Nürnberg wird ausgedünnt. Die Kunden nutzten auf dieser Strecke bevorzugt den ähnlich schnellen Nahverkehr, vor allem mit dem Deutschlandticket, teilte die Bahn mit.

Mit dem neuen Fahrplan – so verspricht es die Bahn – werde das System »einfacher, stabiler und verlässlicher«. Zugleich werden die Erwartung gedämpft: Angesichts des umfangreichen Sanierungsbedarfs mit zahlreichen Baustellen im Schienennetz bleibe »die Herausforderung an einen verlässlichen Betrieb groß«, heißt es.

Zusätzliche Sprinter-Züge zwischen Berlin und München

Auch bei den besonders schnellen Verbindungen stockt die Bahn auf: Insgesamt 14 neue Sprinter‑Züge kommen hinzu, unter anderem zwischen Berlin und Stuttgart, wo die schnellste Verbindung laut Fahrplan künftig 4 Stunden 45 Minuten dauert – mehr als eine Stunde weniger als bisher. Weitere zusätzliche Sprinter sollen auf den Nord‑Süd‑Achsen Hamburg – Frankfurt am Main und Berlin – München fahren.

Anders als in den Vorjahren hebt die Bahn die Preise im Fernverkehr diesmal nicht an. Auch bei den Bahncards ändert sich nichts.

Im Nahverkehr haben die unterschiedlichen Verkehrsverbünde teils bereits im Laufe des Jahres höhere Kosten für Tickets festgelegt. Auch Nutzerinnen und Nutzer des Deutschlandtickets müssen ab Januar mehr zahlen: 63 Euro statt wie bisher 58 Euro.

Innenansicht des ICE L

Innenansicht des ICE L


Foto: Tobias Schwarz / AFP

Eine weitere Neuerung ist die Einführung des neuen Zugtyps ICE L mit einem komplett stufenlosen Einstieg. Ab Sonntag fährt der erste Wagen auf der Strecke Berlin – Köln. Ab Mai 2026 sollen ICE L‑Züge auch zwischen Berlin, Hamburg und Westerland (Sylt) verkehren, im Sommer folgen Verbindungen von Nordrhein-Westfalen und Frankfurt nach Sylt sowie nach Oberstdorf.

Auch international weitet die Bahn ihr Netz aus. Im Laufe des Jahres sollen rund 40 neue oder verlängerte grenzüberschreitende Fahrten dazukommen.

Neu sind unter anderem eine Eurocity‑Linie Leipzig – Breslau – Krakau – Przemyśl, eine direkte Verbindung Prag – Kopenhagen über Berlin und Hamburg sowie ab September 2026 vier tägliche ICEs zwischen Köln und Antwerpen über den Flughafen Brüssel.

Der vor einem Jahr eingeführte tägliche Direktzug Berlin–Paris bekommt eine neue Route. Künftig werden die Züge in Halle, Erfurt, Frankfurt Hauptbahnhof und Mannheim halten und 15 bis 20 Minuten schneller zwischen den beiden Hauptstädten unterwegs sein.

Bauarbeiten sorgen für Einschränkungen

Zugleich laufen die Bauarbeiten im Schienennetz weiter. Die Generalsanierung der Strecke Hamburg – Berlin dauert noch bis Ende April 2026. Der Verkehr wird durch Sachsen-Anhalt umgeleitet, die Fahrten dauern länger. Die drei täglichen Sprinter Berlin-Köln-Bonn entfallen im kommenden Jahr wegen zahlreicher Baustellen spätestens ab Anfang Februar.

Auch die Strecke Nürnberg-Regensburg-Passau wird saniert. Für die Strecke zwischen Halle und Kassel ist ebenfalls eine Generalsanierung angekündigt. Zwar sollen dort Nahverkehrszüge künftig grundsätzlich im Stundentakt fahren. Jedoch kommen auf die Reisenden lange Sperrungen einzelner Abschnitte zu.

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