Italien im Glas – und das im Doppelpack! Wenn der Süden Europas auf der Zunge tanzt, dann steckt oft dieses Power-Duo dahinter: Primitivo und Negroamaro. Zwei Rebsorten aus Apulien, die zusammen mehr Wucht, mehr Aroma, mehr Leidenschaft ins Glas bringen als jede für sich allein.
Frucht trifft Würze: Primitivo – in den USA besser bekannt als Zinfandel – ist der Frucht-Bomber. Er liebt Sonne, Hitze, Trockenheit. Und das schmeckt man: dunkle Kirschen, reife Beeren, ein Hauch Vanille und Schokolade. Ein Rotwein, der warm macht. Und Eindruck hinterlässt.
Negroamaro ist der dunkle Gegenpol. Fast schwarz im Glas, duftet er nach mediterranen Kräutern, zeigt eine elegante Herbe, bleibt dabei aber zugänglich. Der Name klingt zwar bitter („amaro“), ist es aber nicht. Im Gegenteil: Negroamaro bringt Struktur, Tiefe und Stil.
Gemeinsam sind die beiden unschlagbar. Primitivo liefert die süße Frucht, Negroamaro bringt die Würze – daraus entsteht eine Cuvée mit echter Power. Kräftig, aber nicht schwer. Komplex, aber nicht kompliziert.
Die Power-Cuvée aus dem Süden passt am besten zu Gerichten mit richtig Geschmack. Steak, Lammkoteletts, gegrilltes Fleisch – alles, was Röstaromen hat, liebt diesen Wein. Auch Pasta mit Ragù oder Lagsagne ist ein perfekter Begleiter.
Pizza-Fans greifen zur Variante mit scharfer Salami. Käseliebhaber wählen Pecorino, Parmesan oder einen cremigen Gorgonzola. Wichtig: Die Flasche etwa eine Stunde vorher öffnen und bei 16 bis 18 Grad servieren. Nur so entfalten sich alle Aromen.
Ein Glas dieser Cuvée ist mehr als nur Wein. Es ist ein Schluck italienischer Sommer. Mit alten Reben, heißen Tagen und langen Nächten unter freiem Himmel. Ein echtes Stück Apulien – und ein Power-Duo, das niemand so schnell vergisst.
Testsieger:Menzatia Primitivo Negroamaro Edizione Nera 2024
Schon beim Einschenken zeigt sich die ganze Wucht dieses Süditalieners: ein tiefes Dunkelrot mit fast schwarzen Reflexen – das macht sofort Lust auf den ersten Schluck. In die Nase steigen intensive Noten von reifer Kirsche und Pflaume, dazu ein Hauch von Gewürzen – schwer, dicht und doch einladend.
Am Gaumen präsentiert er sich samtweich und vollmundig. Dunkle Beeren und Pflaumen dominieren, flankiert von einer feinen Tabaknote, die genau richtig eingebunden ist. Die Tannine? Perfekt dosiert – präsent, aber niemals störend. Dazu eine saftige, animierende Säure, die den Wein lebendig macht und für echten Trinkfluss sorgt. Der Abgang ist lang, kräftig und hallt nach, ohne je müde zu wirken. Ein Wein, der zeigt, wie viel Charakter und Tiefe in dieser Cuvée aus Primitivo und Negroamaro steckt – ein klarer Genussgarant.
Die Herkunft passt: Apulien, der Absatz des italienischen Stiefels. Hier weht der heiße Scirocco über uralte Rebstöcke, die in der Sonne gebacken werden – und genau diese Kraft spiegelt der Wein wider. Wer die Region besucht, genießt nicht nur die endlosen Olivenhaine und das intensive Blau der Adria, sondern auch die herzliche Küche: Orecchiette mit Tomaten und Rucola, gegrillte Meeresfrüchte oder rustikale Focaccia aus dem Steinofen.
Dazu ein Glas dieses Primitivo-Negroamaro – und das Lebensgefühl des Südens ist perfekt.
Wertung (Erläuterung siehe unten – orientiert sich am europaweit verbreiteten 20-Punkte-System):
- Farbe: 2 von 2 Punkten
- Klarheit/Reinheit: 1 von 2 Punkten
- Geruch: 4 von 4 Punkten
- Geschmack: 6 von 7 Punkten
- Gesamteindruck: 5 von 5 Punkten
Gesamtpunkte: 18 – hervorragend

Weich, rund, fruchtig:Rocca Vini Cuvée Reale Negroamaro Primitivo 2024
Schon die Farbe – tiefdunkles Rot – lässt auf einen kräftigen Süditaliener schließen. In der Nase dominieren dunkle Kirsche, Beeren und eine Prise Gewürze – dicht, aber nicht überladen.
Am Gaumen zeigt er sich weich, rund und angenehm fruchtig. Kirsche und dunkle Beeren treten deutlich hervor, flankiert von Tabak und würzigen Akzenten, die Kraft geben, ohne zu erschlagen. Die Tannine sind elegant eingebunden, trocken, aber mit einer ganz feinen, kaum spürbaren Süße, die für Harmonie sorgt.
Der Abgang könnte länger sein – schade, denn der Wein hätte es verdient. Trotzdem bleibt er ausgewogen und beweist, dass Primitivo und Negroamaro sich hier wunderbar ergänzen.
Sein Charakter passt perfekt zu Apuliens Abenden, wenn die Sonne glutrot hinter den Olivenhainen versinkt und der warme Wind den Duft von Rosmarin und Thymian über die Felder trägt. Genau da entfaltet sich die Seele dieses Weins: unkompliziert, mediterran, lebensfroh. Wer ihn mit gegrilltem Gemüse oder einem Teller Pasta mit kräftigem Ragù genießt, holt sich die Atmosphäre des Südens direkt nach Hause.
Wertung:
- Farbe: 2 von 2 Punkten
- Klarheit/Reinheit: 1 von 2 Punkten
- Geruch: 3 von 4 Punkten
- Geschmack: 5 von 7 Punkten
- Gesamteindruck: 4 von 5 Punkten
Gesamtpunkte: 15
Für unsere Wein-Kaufberater arbeiten wir mit dem Fachhändler Vicampo zusammen. Auf diese Weise können wir für Sie sicherstellen, dass die getesteten und empfohlenen Tropfen auch immer in ausreichenden Mengen vorrätig und zügig lieferbar sind. Selbstverständlich hat Vicampo keinerlei Einfluss auf die Bewertung der geprüften Weine – das zeigt sich auch an den sehr unterschiedlichen Noten, die bei unseren bisherigen Tests von „Hervorragend“ bis „Befriedigend“ und „Ausreichend“ reichten.
Feine Würze, zugänglich und charmant:Botter Paolicelli Negroamaro Primitivo 2024
Im Glas leuchtet ein dunkles Rot, in der Nase steigt der Duft von reifer Kirsche, dunkle Beeren, dazu eine nur dezent angedeutete Kräuternote – passt.
Am Gaumen bestätigt sich der Eindruck: Kirsche, Beere, etwas Pflaume, eine leichte Tabaknote und feine Würze. Alles wirkt stimmig dosiert, nie überladen. Die Fruchtigkeit trägt den Wein, unterlegt von einer feinen Süße, die ihn zugänglich und charmant macht. Saftigkeit, animierende Säure und sanft eingebundene Tannine sorgen dafür, dass er niemals schwer wirkt. Der Abgang ist (bedauerlicherweise) mittellang, der Primitivo drückt sich stärker durch als der Negroamaro – was ihn besonders für Liebhaber fruchtiger, unkomplizierter Weine interessant macht.
Sein Charakter passt bestens zu geselligen Abenden: Dieser Wein schreit förmlich nach einem Tisch voller Freunde, einer großen Schale Pasta al forno und herzhaftem Lachen bis spät in die Nacht. Keine Star-Allüren, sondern ein ehrlicher, sympathischer Begleiter – genau richtig, wenn man die süditalienische Lebensfreude direkt ins Glas holen will.
Wertung:
- Farbe: 2 von 2 Punkten
- Klarheit/Reinheit: 1 von 2 Punkten
- Geruch: 3 von 4 Punkten
- Geschmack: 5 von 7 Punkten
- Gesamteindruck: 4 von 5 Punkten
Gesamtpunkte: 15
So testen wir:Danach wurden die Weine bewertet
0 bis 20 Punkte: Die Bewertungsskala
Die Weine konnten in der Verkostung maximal 20 Punkte erzielen. Aus dem jeweiligen Punktwert ergab sich die Endnote gemäß folgender Bewertungsskala:
- 18 bis 20 Punkte: Note 1 (hervorragend)
- 16 bis 17 Punkte: Note 2 (sehr gut)
- 14 bis 15 Punkte: Note 3 (gut)
- 12 bis 13 Punkte: Note 4 (befriedigend)
- 10 bis 11 Punkte: Note 5 (ausreichend)
- 0 bis 10 Punkte: Note 6 (ungenügend)
So setzen sich die Punkte zusammen
Die Weine wurden nicht nur in ihrer Gesamtheit, sondern auch anhand spezifischer Qualitätsmerkmale beurteilt. Für jedes Kriterium gab es eine feste Punkteskala, die feine Unterschiede im Geschmack und Eindruck sichtbar macht. Auf diese Kriterien kam es bei der Verkostung an:
Farbe
- fehlerhaft, unschön: 0 Punkte
- ansprechend: 1 Punkt
- besonders schöne Farbe: 2 Punkte
Klarheit und Reinheit
- trüb, staubig, matt, glanzlos: 0 Punkte
- klar, rein: 1 Punkt
- kristallklar, brillant: 2 Punkte
Geruch (Duft, Blume, Bukett)
- kein Geruch erkennbar, schlecht bis verdorben: 0 Punkte
- schwach, diffus, verhalten: 1 Punkt
- ansprechend, sauber, reintönig: 2 Punkte
- sehr gut entsprechend, duftig, fein: 3 Punkte
- charakteristisch, besonders fein und ausgeprägt: 4 Punkte
Geschmack (Körper, Extrakt, Süße, Säure, Tanninstruktur)
- verdorben, schlecht: 0 Punkte
- kein Weingeschmack, fremd: 1 Punkt
- leer, dünn, wenig Ausdruck: 2 Punkte
- geradlinig: 3 Punkte
- reintönig, ausdrucksstark: 4–5 Punkte
- gehaltvoll, aromatisch, reich, charaktervoll: 6 Punkte
- stilistisch, überragend, perfekt: 7 Punkte
Gesamteindruck (Harmonie, Finesse, Abgang)
- mangelhaft, unharmonisch: 0 Punkte
- kurzer Abgang, wenig harmonisch: 1 Punkt
- guter Gesamteindruck: 2–3 Punkte
- mittlerer bis langer Abgang, balanciert, typisch, delikat: 4 Punkte
- langer Abgang, hochfein, sehr harmonisch, großer Wein: 5 Punkte
Unser Fazit:Drei gute Weine – einer ragt heraus
Drei Süditaliener, drei Charaktere: Der Menzatia zeigt sich als kräftiger Genussgarant mit Tiefe, Länge und klarer Handschrift – ein Wein, der Eindruck hinterlässt.
Der Rocca Vini wirkt ausgewogen, weich und harmonisch, mit mediterraner Seele und unkomplizierter Lebensfreude.
Der Botter Paolicelli punktet mit Fruchtigkeit und Charme, macht sich perfekt für gesellige Abende in lockerer Runde. Gemeinsam spiegeln sie das Lebensgefühl Apuliens: Würze im Glas, Sonne im Herzen, Freude am Tisch.
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