
Netanyahu und Trump bei ihrem gemeinsamen Presseauftritt im Weißen Haus: In 20 Punkten zum Ende des Gazakriegs
Foto:
Andrew Caballero-Reynolds / AFP
Netanyahu und Trump bei ihrem gemeinsamen Presseauftritt im Weißen Haus: In 20 Punkten zum Ende des Gazakriegs
Foto:
Andrew Caballero-Reynolds / AFP
Der US-Präsident gab sich nach seinem Treffen mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu – wenig überraschend – optimistisch: Man sei sehr nah an einer Lösung dran, sagte Donald Trump mit Blick auf ein mögliches Ende des Gazakriegs. Er stellte dafür einen 20-Punkte-Plan vor: Er sieht unter anderem eine schnelle Freilassung der verbliebenen von der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln vor (im Gegenzug für Hunderte palästinensische Gefangene) sowie den Rückzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen.
Die Terrororganisation Hamas soll laut dem Plan bei der Verwaltung des Küstenstreifens keine Rolle mehr spielen, auch Israel darf das Gebiet nicht annektieren. Stattdessen soll der Gazastreifen von einer Übergangsregierung palästinensischer Technokraten unter Aufsicht eines internationalen Gremiums regiert werden (mehr zu den konkreten Punkten erfahren Sie hier).
Israel akzeptierte den Trump-Plan. »Ich glaube, dass wir heute einen entscheidenden Schritt zur Beendigung des Kriegs in Gaza machen und die Voraussetzungen für einen dramatischen Fortschritt im Frieden im Nahen Osten – und, wie ich denke, darüber hinaus in sehr wichtigen muslimischen Ländern – schaffen«, sagte Netanyahu. Der Plan stehe in Einklang mit den Bedingungen Israels für die Zeit nach dem Krieg. Auch der israelische Oppositionspolitiker Benny Gantz unterstützt den Vorschlag: Der Plan sei eine Gelegenheit, die Geiseln zu befreien und die Sicherheit Israels zu gewährleisten, schrieb er bei X. Dort äußerte sich auch Oppositionsführer Yair Lapid positiv.
Von der Hamas gibt es bisher noch keine offizielle Reaktion auf den Vorschlag. Aus Kreisen der Terrororganisation hieß es, man habe den Vorschlag von den katarischen und ägyptischen Vermittlern erhalten. Demnach wollen die Islamisten den Plan »sorgfältig prüfen«, ehe sie eine offizielle Antwort geben. Trump sagte mit Blick auf die Hamas: »Ich habe das Gefühl, dass wir eine positive Antwort bekommen werden.« Ob die Hamas dem Plan allerdings tatsächlich zustimmen wird, ist unklar. Die Islamisten lehnen bislang etwa eine Entwaffnung ab.
Weitere Reaktionen im Überblick:
Deutschland: Außenminister Johann Wadephul sieht im Plan von Trump eine »einmalige Chance«. »Er bietet Hoffnung für Hunderttausende, die in Gaza leiden – unter erbitterten Kämpfen, unter grausamer Geiselhaft und unter unvorstellbarer humanitärer Not«, sagte der CDU-Politiker. Es gebe »endlich Hoffnung für Israelis und Palästinenser, dass dieser Krieg bald vorbei sein könnte«. Diese Chance dürfe nicht vertan werden. »Hamas muss sie ergreifen. Alle, die auf Hamas Einfluss nehmen können, fordere ich dringend auf, dies jetzt zu tun.«
Großbritannien: Der britische Premierminister Keir Starmer begrüßte Trumps Initiative und forderte die Hamas zur Zustimmung auf. »Die neue US-Initiative für eine Beendigung des Kriegs in Gaza ist sehr willkommen, und ich bin Präsident Trump für seine Führungsrolle dankbar«, teilte der Premier mit. »Wir unterstützen nachdrücklich seine Bemühungen, die Kämpfe zu beenden, die Geiseln freizulassen und die Bereitstellung dringender humanitärer Hilfe für die Menschen in Gaza sicherzustellen«, sagte Starmer. Dies habe »oberste Priorität«. Die Hamas solle nun dem Plan zustimmen und das Leid beenden, »indem sie ihre Waffen niederlegt und alle verbleibenden Geiseln freilässt«.
Der ehemalige Premierminister Tony Blair sprach von einem »mutigen und intelligenten« Plan. Sollte er angenommen werden, könnte er »den Krieg beenden, Gaza sofortige Erleichterung verschaffen und seinen Menschen die Chance auf eine bessere Zukunft bieten«, teilte Blair mit . Die Bereitschaft Trumps, den Vorsitz eines geplanten »Friedensrats« zu übernehmen, der über eine Übergangsregierung im Gazastreifen wachen soll, sei »ein starkes Signal der Unterstützung und des Vertrauens in die Zukunft Gazas«, so Blair. Dem geplanten »Friedensrat« soll nach dem Willen Trumps auch Blair angehören.
Frankreich: Der französische Präsident Emmanuel Macron erklärte, er begrüße das Engagement von Trump, den Krieg im Gazastreifen zu beenden und die Freilassung aller Geiseln zu erreichen. »Die Hamas hat keine andere Wahl, als alle Geiseln unverzüglich freizulassen und diesem Plan zu folgen«, schrieb er bei X . Von Israel erwarte er, dass es sich auf dieser Grundlage entschlossen engagiere.
Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von X.com, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit wieder zurücknehmen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden.
Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Europäische Union: Auch EU-Ratspräsident António Costa begrüßte den Trump-Plan. Er sei zudem ermutigt durch die »positive Reaktion« Netanyahus, schrieb Costa bei X . Er rief alle Parteien dazu auf, »diesen Moment zu nutzen, um dem Frieden eine echte Chance zu geben«.
Familien der Geiseln: Das israelische Forum der Geisel-Familien nannte den US-Friedensplan »eine historische Vereinbarung, die unserem Volk Heilung bringen, den Krieg beenden und eine neue Zukunft für den Nahen Osten ebnen wird«. Die Welt müsse nun »maximalen Druck ausüben, um sicherzustellen, dass die Hamas diese historische Chance auf Frieden nutzt«.
Arabische Staaten: Die Außenminister von Katar, Jordanien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien und Ägypten begrüßten den Vorschlag Trumps. »Die Minister betonen ihre Bereitschaft, positiv und konstruktiv mit den Vereinigten Staaten und den Konfliktparteien zusammenzuarbeiten, um das Abkommen zum Abschluss zu bringen, seine Implementierung sicherzustellen und den Menschen in der Region Frieden, Sicherheit und Stabilität zu bringen«, hieß es in der gemeinsamen Stellungnahme , die auch von der Türkei, Pakistan und Indonesien mitgetragen wurde.
Neues aus der Villa?Friedrich Merz versammelt heute und morgen sein Kabinett zur Klausur, und der Kanzler, so viel ist jetzt schon sicher, versucht etwas Neues: Während sich Angela Merkel und Olaf Scholz mit ihren Ministerinnen und Ministern gern auf Schloss Meseberg...
Schauspielerin Nicole Kidman, 58, und ihr Ehemann Keith Urban, 57, haben sich offenbar getrennt. Zuerst berichtete das Promiportal »TMZ« über den Fall. Inzwischen melden auch seriösere Medien unter Berufung auf anonyme Quellen, dass die Ehe des Paares am Ende sei,...
»Ich möchte den Europäern zu ihrem Sieg gratulieren. (…) Aber noch wichtiger: Ich möchte mich für das vulgäre und boshafte Verhalten der amerikanischen Zuschauer in Bethpage entschuldigen. Als früherer Spieler, Kapitän und als Amerikaner schäme ich mich«, schrieb...