Der deutsche Softwarekonzern SAP soll gegen EU-Wettbewerbsregeln verstoßen haben. Jetzt hat die Europäische Kommission ein Verfahren gegen SAP eingeleitet. Das Unternehmen habe womöglich seine Vormachtstellung auf dem Markt ausgenutzt, um hohe Zahlungen für seinen Wartungs- und Kundenservice zu verlangen, teilte die EU-Kommission mit. SAP kann demnach nun auf Brüssel zugehen und Teile seines Geschäftsmodells ändern, um ein Bußgeld abzuwenden.
Die EU-Kommission geht davon aus, dass SAP beim Wartungs- und Kundenservice seiner Software eine Vormachtstellung hat. Diese sichere sich der deutsche Konzern unter anderem dadurch, dass der Service automatisch Teil einer SAP-Lizenz sei, ohne dass Unternehmenskunden sich für einen anderen Anbieter entscheiden könnten. Durch eine automatische Verlängerung der Lizenz-Laufzeiten sorge SAP zudem dafür, dass ein Wechsel kaum möglich sei.
Eine Frist für das eingeleitete Verfahren gibt es nicht. Bestätigen sich die Vorwürfe der EU-Kommission, droht SAP ein Bußgeld in Höhe von maximal zehn Prozent des jährlichen weltweiten Konzernumsatzes. Gemessen am SAP-Umsatz des vergangenen Jahres läge die Höchststrafe damit bei rund 3,4 Milliarden Euro.
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