Russen-Jets verletzen Luftraum: Trump: „Das könnte großen Ärger geben“
Estland ruft Nato zusammen ++ Experte: Müssen mit Abschuss drohen
Schwedische Kampfjets haben nach Angaben der schwedischen Luftstreitkräfte die russischen Kampfjets MiG-31 im Flug über der Ostsee dokumentiert
Tallinn – Kriegstreiber Putin provoziert die Nato immer dreister!
In Estland drangen Freitagnachmittag drei Russen-Kampfjets in Nato-Luftraum ein. 12 Minuten flogen sie über das Gebiet des Nachbarlandes, mit Kurs auf die Hauptstadt Tallinn. Estland aktivierte am Abend Nato-Artikel 4 (Konsultationen der Bündnispartner).
Nur wenige Stunden später Luftalarm in Polen! Zwei russische Kampfflugzeuge drangen in die Sicherheitszone einer Bohrplattform in der Ostsee ein. Die Jets seien nach Angaben des polnischen Grenzschutzes im Tiefflug über die Plattform Petrobaltic geflogen.
► Trump reagierte in der Nacht. Gegenüber Reportern sagte er: „Ich mag das nicht.“ Dann fügte er hinzu: „Ich mag nicht, wenn so etwas passiert. Das könnte großen Ärger geben.“ Er wollte sich zunächst von seinen Beratern informieren lassen. Er kündigte an, die Presse später weiter zu informieren. Bislang ist das aber nicht geschehen.
► Estlands Außenminister Margus Tsahkna (48) sprach von einer „beispiellosen Dreistigkeit“. Und wie reagiert die Nato? Sprecherin Allison Hart verkündet auf X: „Dies ist ein weiteres Beispiel für rücksichtsloses russisches Verhalten und für die Fähigkeit der Nato, darauf zu reagieren.“
Top-Experten sind sich einig: Mit dem heutigen Vorfall erreichen Putins Provokationen eine neue Dimension.
Hoffmann: „Die Lage ist äußerst ernst“
Militärexperte Fabian Hoffmann (Uni Oslo) zu BILD: „Die Lage ist äußerst ernst einzuschätzen. Russland testet weiterhin die Grenzen, und die Nato muss früher oder später reagieren, sonst verliert das Bündnis seine Glaubwürdigkeit.“
Die Bohrplattform Petrobaltic gehört zur kritischen Energie-Infrastruktur Polens
Die Bohrplattform liegt mitten in der Ostsee. Der polnische Luftraum wurde nicht verletzt
Und: Hoffmann mahnt zu einer schnellen Reaktion: „Jetzt sollte eine klare Warnung erfolgen, dass beim erneuten Eindringen russischer Militärflugzeuge in den Nato-Luftraum dieser aktiv verteidigt und die Flugzeuge abgeschossen werden.“
► Sicherheitsexperte Peter Neumann (Kings College London) zu BILD: „Das passiert mittlerweile so häufig, dass es schwerfällt, an Zufälle oder Versehen zu glauben. Was mindestens genauso wahrscheinlich ist: dass die Russen testen, was die Reaktion des Westens und der Nato ist.“
Masala: „Ein neues Level der Provokation“
Laut Neumann sei es deswegen „so wichtig, dass der Westen zusammensteht und den Russen zu verstehen gibt: Bis hierhin und nicht weiter! Denn wenn nicht, werden die Provokationen immer dreister.“
10. September in Lublin, Polen: ein Bergungstrupp sichert eine abgestürzte russische Drohne ab
► Auch Militärexperte Carlo Masala (Bundeswehr Uni München) spricht von einer neuen Eskalationsstufe: „Der estnische Luftraum wurde dieses Jahr bereits viermal verletzt, aber nie von drei MIGs gleichzeitig und nicht 12 Minuten lang.“
Masala zu BILD: „Wir haben ein neues Level der Provokation.“
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