Fabians Tod erschüttert Güstrow, der Mörder ist noch frei

Fabians Tod erschüttert Güstrow, der Mörder ist noch frei

Kinder-Mord in Kleinstadt: Die große Angst in Güstrow

Auch am Tag, nachdem Fabians Leiche gefunden wurde, kommen viele Menschen zur Marienkirche, um an den toten Jungen zu erinnern. Die meisten haben Angst

Auch am Tag, nachdem Fabians Leiche gefunden wurde, kommen viele Menschen zur Marienkirche, um an den toten Jungen zu erinnern

Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) – Fabians Tod hat Güstrow verändert. Ein kleiner Junge (8) wurde eiskalt getötet. Noch vor einer Woche hätte niemand in der 30.000-Einwohner-Stadt damit gerechnet, dass ausgerechnet hier ein Kind ermordet wird. Der Täter ist noch nicht gefasst – und Güstrow ist zwischen Trauer, Wut und Angst. BILD sprach am Tag nach dem Leichenfund mit den Menschen in der Stadt.

Fabian wurde im Alter von nur acht Jahren getötet

Fabian wurde im Alter von nur acht Jahren getötet

Kinder dürfen nur noch in Begleitung raus

Imbiss-Verkäufer Ahmed Moussaoui (51) lässt seine Kinder nicht mehr alleine auf die Straße

Imbiss-Verkäufer Ahmed Moussaoui (51) lässt seine Kinder nicht mehr alleine auf die Straße

Schlägt der Killer noch einmal zu? Sind unsere Kinder in Gefahr? Es sind Fragen wie diese, die unausgesprochen, aber allgegenwärtig sind. Auch Döner-Verkäufer Ahmed Moussaoui (51), Vater zweier Mädchen (6, 9) stellt sie sich: „Seitdem das passiert ist, lasse ich sie nicht mehr alleine laufen. Sie dürfen nur noch in Begleitung raus, erst recht, wenn es dunkel ist.“

Während Seemann (66) und Simone Köhn (53) auf den Zug warten, erzählen sie dass sie Fabian kannten und wie still es seit seinem Tod geworden ist

„Seemann“ (66) und Simone Köhn (53) kannten Fabian und erzählen, wie still es seit seinem Tod geworden ist

„Seemann“ und Simone Köhn aus Güstrow sagen: „Wir kannten Fabian. Er wohnte um die Ecke. Wir hoffen, dass das kein Serientäter ist. Man merkt, dass es in den Wohngebieten stiller ist, die Kinder bleiben zu Hause. Alle sind gehemmt, die Eltern halten ihre Kinder fest, bis der Täter gefasst wird.“

Krankenschwester Kathrin Brandt (51/l.) und Arzthelferin Janetta Bäcker (47)

Krankenschwester Kathrin Brandt (51, l.) und Arzthelferin Janetta Bäcker (47)

Krankenschwester Kathrin Brandt (51) ist mit Freundin und Arzthelferin Janetta Bäcker (47) in der Stadt unterwegs. Sie sagt: „Man denkt immer, solche Sachen passieren weit weg, aber diesmal ist es plötzlich vor der Tür. Wir hatten noch Hoffnung, dass sich Fabian nur versteckt hat. Auch wir sind jetzt ein wenig ängstlich, machen uns Gedanken, wie wir abends sicher nach Hause kommen. Unsere Männer würden uns gerade auch nicht alleine gehen lassen.“

Kinder der Stadt haben Angst

Katy Möller (47) mit ihren Töchtern Melina (11) und Emma (10)

Katy Möller (47) mit ihren Töchtern Melina (11) und Emma (10)

Katy Möller (aus Plauen) wollte mit ihren Töchtern Melina und Emma ein paar schöne Tage Herbstferien in Güstrow verbringen. Jetzt muss sie ihren Mädchen erklären, warum die Stadt nach dem Mord unter Schock steht: „Das ist nicht einfach. Melina und Emma haben Angst. Ich habe ihnen gesagt, dass wir immer zusammenbleiben und ihnen nichts passieren kann.“

Melanie Lieder (38) ist mit Tochter Tamara (3) zur Marienkirche gekommen, um Fabian zu gedenken

Melanie Lieder (38) ist mit Tochter Tamara (3) zur Marienkirche gekommen, um Fabian zu gedenken

Sachbearbeiterin Melanie Lieder (38) aus Güstrow: „Es ist furchtbar, dass sowas im selben Viertel, direkt vor unserer Haustür passiert. Ich habe einen Sohn in einem ähnlichen Alter wie Fabian, er ist 10. Manchmal muss er allein Bus fahren. Ich werde mit ihm über die Situation sprechen. Ich mache mir Sorgen.“

Noch keine Spur zu Fabians Mörder

Tanja Krackler (38) mit Tochter Pia (10)

Tanja Krackler (38) mit Tochter Pia (10)

Tanja Krackler (38) aus Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) besucht mit Tochter Pia (10) die Marienkirche: „Wir leben nur eine Stunde von hier entfernt und haben große Angst. Es ist furchtbar. Wer weiß, wo sich der Täter herumtreibt. Wir haben lange Gespräche geführt, dass sie nur vor die Haustür gehen darf, nicht weiter weg. Wir hoffen, dass der Täter schnell gefunden und hart bestraft wird.“

Doch auch am Tag nach dem Fund von Fabians Leiche in einem Waldstück bei Klein Upahl (südwestlich von Güstrow) fehlt von dem Mörder des Jungen noch jede Spur.

Am Rande dieses Tümpels wurde Fabian gefunden. Polizisten durchkämmen am Mittwoch erneut das Gebiet

Am Rande dieses Tümpels wurde Fabian gefunden. Polizisten durchkämmen am Mittwoch erneut das Gebiet

Güstrows Bürgermeister Sascha Zimmermann (FDP, l) und Pastor Jens-Peter Schul zünden eine Kerzet an vor der Marienkirche, wo bereits Grablichter, Blumen und Plüschtiere niedergelegt wurden

Güstrows Bürgermeister Sascha Zimmermann (FDP, l.) und Pastor Jens-Peter Schul zünden eine Kerze vor der Marienkirche an, wo bereits Grablichter, Blumen und Plüschtiere niedergelegt wurden

Auch vor dem Haus, in dem Fabian mit seiner Mama gelebt hatte, haben Menschen Kerzen angezündet

Auch vor dem Haus, in dem Fabian mit seiner Mama gelebt hatte, haben Menschen Kerzen angezündet

BILD-Reporterin am Tatort in Güstrow: „Anwohner haben Angst um ihre Kinder“

Quelle: BILD, Isabel Pfannkuche

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