Fall Maddie McCann: Frau gibt sich als Vermisste aus und wird verurteilt

Fall Maddie McCann: Frau gibt sich als Vermisste aus und wird verurteilt

Ein Gericht in Leicester hat eine 24-jährige Frau wegen Belästigung der Familie der vermissten Madeleine McCann verurteilt. Die Polin Julia W. kontaktierte Maddies Eltern der Anklage zufolge wiederholt, tauchte unangekündigt vor ihrem Haus auf und forderte DNA-Tests – überzeugt, die verschwundene Maddie McCann zu sein.

Ins Gefängnis muss Julia W. allerdings nicht mehr. Sie wurde zwar mit der Höchststrafe für Belästigung zu sechs Monaten verurteilt, sitze aber seit Februar in Haft, sagte die Richterin. »Sie befindet sich also tatsächlich länger in Haft als die Höchststrafe.« Die Richterin verhängte zudem eine einstweilige Verfügung gegen die Frau, da von ihr ein »erhebliches Risiko« einer weiteren Belästigung der Familie ausgehe. Von dem Vorwurf des Stalking sprachen die Geschworenen die 24-Jährige frei.

Auch Schwester von Maddie kontaktiert

Die Eltern teilten indes über die Polizei von Leicestershire mit, trotz des Schuldspruchs keine Genugtuung zu empfinden. Ein Gerichtsverfahren hätten sie nicht durchlaufen wollen, »sondern nur, dass die Belästigung aufhört«, heißt es in der Mitteilung. Sie hofften, dass die Frau die Unterstützung bekomme, die sie brauche.

Die 24-jährige Polin hatte der Anklage zufolge unzählige Male versucht, die Eltern von Maddie zu kontaktieren und immer wieder DNA-Tests gefordert. Sowohl Vater Gerry als auch Mutter Kate berichteten in den vergangenen Wochen im Gerichtssaal von Dutzenden Telefonanrufen durch Julia W., zusammen mit der Mitangeklagten tauchte sie auch unangekündigt bei deren Haus auf.

Mehrfach hätten die McCanns ihr klargemacht, dass sie nicht ihre Tochter sein könne und sie nicht mehr von ihr kontaktiert werden wollten. Als die Frau dann versuchte, mit Maddies Schwester Kontakt aufzunehmen, verständigten die McCanns die Polizei, die sie und eine Unterstützerin festnahm.

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