Falls Regierung nicht zahlt: Freizeitpark droht Belugawale zu töten

Falls Regierung nicht zahlt: Freizeitpark droht Belugawale zu töten

Niagara Falls (Kanada) – Es klingt wie eine Erpressung der Mafia – doch die Drohung kommt nicht von Gangstern, sondern von einem Freizeitpark: Der Meeres-Themenpark Marineland in Niagara Falls (Provinz Ontario) will 30 Belugawale töten, falls die kanadische Bundesregierung keine finanzielle Hilfe leistet.

In einem Schreiben an die Regierung in Ottawa erklärt der Park, er sei „in einem kritischen finanziellen Zustand“ und könne die Tiere nicht mehr ausreichend versorgen. Wenn bis zum 7. Oktober kein Geld fließt oder keine Ausfuhrgenehmigung erteilt wird, drohe die „verheerende Entscheidung“, die Tiere zu töten.

Der Freizeitpark Marineland steht seit Jahren in der Kritik

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Eigentlich wollte Marineland die Wale an den Freizeitpark Chimelong Ocean Kingdom im chinesischen Zhuhai abgeben. Doch Fischereiministerin Joanne Thompson lehnte den Antrag ab! Begründung: Sie könne nicht zulassen, dass die Belugas erneut in Gefangenschaft geraten.

Das Drama um Orca „Kiska“

Marineland steht seit Jahren in der Kritik wegen der Haltungsbedingungen seiner Meerestiere. Seit 2019 sind dort 20 Wale gestorben, darunter 19 Belugas.

Der einsame Tod von Orca „Kiska“ empörte Tierschützer weltweit

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Traurige Berühmtheit erlangte der Freizeitpark 2023, als Orca „Kiska“ nach jahrelangem Martyrium verendete. Fast 44 Jahre lang lebte das Orca-Weibchen in Gefangenschaft, zeitweise alleine in einem Betonbecken, bevor der Wal einsam starb.

Rettung oder Tod? Die Zukunft der 30 verbliebenen Wale im Marineland ist unklar

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▶︎ Der Park blieb diesen Sommer geschlossen und steht offenbar zum Verkauf. Der Premierminister von Ontario, Doug Ford, kündigte an, „alles zu tun“, um das Wohl der Tiere zu sichern. Die Provinz könne die Wale beschlagnahmen, um sie zu retten – die Kosten würden später beim Verkauf der Anlage eingetrieben.

Tierschützer empört

Tierschützer sind empört über das Gebaren des Freizeitparks. Camille Labchuk von der Organisation Animal Justice spricht von einer moralischen Grenzüberschreitung: „Marineland hat jahrzehntelang von der Gefangenschaft dieser Tiere profitiert. Jetzt Verantwortung zu übernehmen, ist das Mindeste.“

Ob die kanadische Regierung eingreift, ist noch unklar. Fest steht nur: Den 30 Belugas läuft die Zeit davon.

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Quelle: Reuters

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