 
Laura Villars: Überraschende Kandidatur im September
Foto: Paulo Maria / PsnewZ / IMAGO
 
			 
Laura Villars: Überraschende Kandidatur im September
Foto: Paulo Maria / PsnewZ / IMAGO
Der umstrittene Fia-Boss Mohammed Ben Sulayem muss vor der Präsidentschaftswahl im Dezember mit Gegenwind rechnen. Die potenzielle Gegenkandidatin Laura Villars geht juristisch gegen die derzeit gültigen Wahlbestimmungen im Motorsport-Weltverband vor. Diese würden es ihr und anderen Herausforderern von Ben Sulayem unmöglich machen, für das höchste Fia-Amt zu kandidieren.
In der Klageschrift, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, wird das Pariser Bezirksgericht aufgefordert, »die Aussetzung der Fia-Präsidentschaftswahlen anzuordnen, bis eine Entscheidung in der Hauptsache getroffen wurde«. Eine erste Anhörung ist für den 10. November vor dem Bezirksgericht angesetzt.
Die Fia hat ihren Hauptsitz in Paris. Die Präsidentschaftswahl soll am 12. Dezember in Usbekistans Hauptstadt Taschkent stattfinden.
Gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press sagte die Schweizerin Villars, sie wolle sicherstellen, dass die Fia ihrem Versprechen, »höchste Standards in Bezug auf Governance, Transparenz und Demokratie« zu wahren, auch nachkomme.
»Mein Ziel ist es, die tatsächliche Einhaltung dieser Prinzipien zu gewährleisten«, sagte Villars weiter. »Dies ist kein Akt der Opposition, sondern ein Akt des Schutzes.« Das Gericht habe beide Parteien außerdem zu einem Vermittlungsgespräch eingeladen, hieß es weiter.
Villars Kritik richtet sich vorwiegend auf das Wahlverfahren: Für eine gültige Kandidatur muss unter anderem eine Liste der potenziellen Vizepräsidenten für den Bereich Sport eingereicht werden. Die Kandidaten für diese Position müssen jede der sechs Fia-Regionen repräsentieren und zugleich dem World Motorsport Council, dem obersten Entscheidungsgremium des Verbands, angehören.
Für den Bereich Südamerika gibt es allerdings nur eine einzige solche Kandidatin: Fabiana Ecclestone, Ehefrau des ehemaligen Formel-1-Chefs Bernie Ecclestone – sie ist bereits Mitglied in Ben Sulayems Team.
Dadurch ist es derzeit niemandem mehr möglich, einen Vizepräsidenten aus Südamerika zu nominieren, was wiederum eine gültige Kandidatur für die Fia-Präsidentschaft ausschließt. Die Frist zur Einreichung der Unterlagen endete am 24. Oktober.
 
Fia-Präsident Mohammed Ben Sulayem
Foto: Ronaldo Schemidt / AFP
Die Fia beschrieb die Präsidentschaftswahl der Nachrichtenagentur Reuters gegenüber als »einen strukturierten und demokratischen Prozess«, der Fairness und Integrität in jeder Phase gewährleiste.
Der Verband teilte am Mittwoch weiter mit, die Wahlvoraussetzungen seien nicht neu und in den Statuten und internen Vorschriften der Fia festgelegt, die auf der Website der Fia öffentlich zugänglich seien. »Aufgrund der Art des Verfahrens kann die Fia zu dieser Klage keine Stellung nehmen und wird sich zu dieser Angelegenheit nicht weiter äußern«, sagte ein Sprecher.
Der US-Amerikaner Tim Mayer erklärte zuletzt am Rande des Formel-1-Rennens in Austin das Ende seiner Kandidatur und übte dabei harte Kritik am Wahlsystem. »Es wird nur einen Kandidaten geben, und das ist keine Demokratie – das ist die Illusion von Demokratie«, hatte der frühere Rennkommissar gesagt.
Mayer leitete bislang keine rechtlichen Schritte ein, sondern reichte lediglich Beschwerden bei der Ethikkommission der Fia ein, wie er »Motorsport Magazin« und der britischen BBC sagte. Mayer unterstütze Reuters zufolge die Aktion Villars.
Zuvor hatte auch Carlos Sainz Senior, Vater von Williams-Pilot Carlos Sainz Junior, seine Bewerbung zurückgezogen.
Villars hatte ihre Kandidatur für das höchste Amt der Fia im September überraschend bekannt gegeben. Die in Genf geborene Villars fuhr unter anderem in der saudi-arabischen Formel 4 und der Ferrari Challenge. Sie wäre die erste Frau auf dieser Position.
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