FLM 136: USA

FLM 136: USA

»Wir werden keinen Krieg mit Ferraris gewinnen«, hat Thierry Burkhard im Spätsommer gesagt. Da stand er kurz vor dem Ende seiner Amtszeit als Generalstabschef der französischen Armee und warnte die Nato-Partner im Interview mit dem »Economist«. Sie müssten ihre Rüstungswirtschaft umstrukturieren und nicht mehr nur auf teure Hightechwaffen setzen, sondern in der Produktion auch auf kostengünstige Quantität, forderte Burkhard.

Die USA haben nun genau das gemacht.

Das Pentagon hat eine Kamikazedrohne präsentiert, die FLM 136. Kostenpunkt pro Stück: Rund 35.000 Dollar. Sie ist wohl in weiten Teilen eine Kopie der iranischen Shahed 136-Drohne, die bis zu 4000 Kilometer weit fliegen kann.

Bislang hat das vor allem die Islamische Republik auf diese Taktik (»Reverse Engineering«) gesetzt und etwa abgestürzte RQ-170-Sentinel-Drohnen der CIA ausgeschlachtet. Kostenpunkt pro Stück: Rund 16 Millionen Dollar. Iran hat eigenen Angaben zufolge mit diesem Vorgehen in den vergangenen Jahren große Fortschritte bei der Herstellung von Drohnen gemacht. Auch im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sollen sie eine zentrale Rolle für Russland haben.

Dass die USA nun auch eine kostengünstige Kamikazedrohne in ihrem Arsenal haben, passt in die Strategie von Pete Hegseth. Der Verteidigungsminister hatte erst im Juli erklärt, sein Ziel sei es, eine »Drohnendominanz« herzustellen und dafür billige Geräte von US-Herstellern zu kaufen, die schnell einsatzfähig sind. Die nun vorgestellte Drohne wurde von SpektreWorks hergestellt, einer Firma mit Sitz in Arizona.

Das Pentagon erklärte, dass man die unbemannten Luftfahrzeuge in einer Kampfstaffel organisiert, die ausschließlich im Nahen Osten operieren wird. Die dahinterstehende Taskforce hat den Namen »Scorpion Strike«.

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