Florida richtet Frauenmörder per Giftspritze hin

Florida richtet Frauenmörder per Giftspritze hin

Am frühen Dienstagabend ist Mark Geralds in einem Gefängnis in Raiford im Norden Floridas hingerichtet worden. Geralds war wegen des Mordes an einer 33-Jährigen verurteilt worden. Die Tat ereignete sich 1989 im Rahmen eines Einbruchs – Geralds tötete Tressa Pettibone mit mehreren Messerstichen. Der achtjährige Sohn entdeckte die Leiche später auf dem Küchenfußboden im Haus des Opfers in Panama City.

Gegen 18 Uhr Ortszeit wurde dem Verurteilten eine Injektion mit drei Medikamenten verabreicht. Um 18.15 Uhr wurde er für tot erklärt.

Bereits 45 Exekutionen in den USA im laufenden Jahr

Es war die 18. Exekution im US-Bundesstaat Florida in diesem Jahr – ein landesweiter Negativrekord. Bereits für die kommende Woche ist eine weitere geplant. Frank Athen Walls, 58, soll am 18. Dezember als 19. Häftling in diesem Jahr in Florida hingerichtet werden. Er wurde wegen Mordes an einem Mann und einer Frau während eines Raubüberfalls in deren Haus verurteilt und gestand später drei weitere Morde.

In den Vereinigten Staaten wurden in diesem Jahr bisher 45 Menschen hingerichtet. Das ist der höchste Stand seit 2010, als es 46 Exekutionen gab. Die in vielen Ländern geächtete Todesstrafe wird noch in 23 der 50 US-Bundesstaaten vollstreckt. Präsident Donald Trump ist ein Befürworter.

»Die Gerechtigkeit, für die wir so lange gekämpft haben«

Nach der Hinrichtung verlas ein Opferanwalt der Staatsanwaltschaft eine Erklärung im Namen der Familie Pettibone. Darin hieß es, die Familie habe »so viel ertragen, da dieser lange Rechtsweg manchmal endlos schien«.

»Wenn wir morgen aufwachen, werden wir zum ersten Mal seit fast 37 Jahren nicht mehr befürchten müssen, dass eine weitere Berufung eingelegt wird oder ein weiteres Gesetz geändert wird, das die Gerechtigkeit, für die wir so lange gekämpft haben, möglicherweise vereiteln könnte«, sagte die Familie.

Undatiertes Foto des Verurteilten Mark Geralds

Undatiertes Foto des Verurteilten Mark Geralds


Foto: AFP

Geralds war unter anderem wegen Mordes und bewaffneten Raubüberfalls 1990 zum Tode verurteilt worden. Der Oberste Gerichtshof von Florida hatte das Urteil später aufgehoben, die Verurteilung allerdings bestätigt. 1992 wurde Geralds erneut zum Tode verurteilt.

Nachdem im vergangenen Monat ein Todesurteil unterzeichnet und der Hinrichtungstermin festgelegt worden war, teilte Geralds einem Richter mit, dass er keine weiteren Rechtsmittel einlegen wolle.

Laut Angaben des Justizministeriums des Bundesstaates Florida werden Hinrichtungen in Florida durch die Giftspritze vollstreckt, wobei ein Beruhigungsmittel, ein Lähmungsmittel und ein Herzstillstandmittel verwendet werden.

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