Gesetzliche Versicherung: Krankenkassenchef kündigt steigende Kosten für gesetzlich Versicherte an

Gesetzliche Versicherung: Krankenkassenchef kündigt steigende Kosten für gesetzlich Versicherte an

Die gesetzliche Krankenkasse könnte erneut teurer werden. Der Chef der Techniker Krankenkasse, Jens Baas, rechnet im nächsten Jahr mit steigenden Beiträgen. Baas sagte im ARD-»Bericht aus Berlin«: »Realistisch müssen wir schon im nächsten Jahr leider mit der Beitragssatzerhöhung rechnen.«

Als Gründe nennt er weiterhin hohe Kosten des Gesundheitssystems, denen auf politischer Ebene nicht genug entgegengesetzt werde. Zum einen habe Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) ihr eigenes Sparpaket nicht durchbekommen. Zum anderen habe sie übersehen, dass die Kassen Rücklagen auffüllen müssten. »Also wir werden im nächsten Jahr schon Beitragssatzerhöhungen sehen, und es wird im übernächsten Jahr noch schlimmer weitergehen«, so Baas.

Das Gesundheitsministerium hatte schon mit dem erwarteten Effekt des Sparpakets den durchschnittlichen Zusatzbeitrag für 2026 auf dem aktuellen Niveau von 2,9 Prozent beziffert. Dies gilt als Orientierungsmarke für die Kassen beim Festlegen ihrer jeweiligen Zusatzbeiträge für 2026. Sollten die Sparmaßnahmen im Vermittlungsausschuss endgültig gestrichen werden, würde bereits zum Jahresbeginn Geld fehlen.

Und Baas machte deutlich: Selbst wenn im Vermittlungsausschuss ein Kompromiss gefunden würde, dürfte das zu spät kommen, um noch bei den Beitragsberechnungen für 2026 berücksichtigt werden zu können. Der Techniker-Chef prognostiziert: »Ich glaube, wir werden leicht über drei sein zum Anfang des Jahres.« Im Laufe des Jahres werde man zudem die eine oder andere Krankenkasse sehen, die auch wieder unterjährig erhöhen muss.

Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen sich die Krankenversicherungsbeiträge. Beide Seiten zahlen jeweils die Hälfte des allgemeinen Beitragssatzes von insgesamt 14,6 Prozent des Lohnes. Zusätzlich zahlen Angestellte einen Zusatzbeitrag. Der lag zuletzt bei durchschnittlich 2,9 Prozent.

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